Bei der Überführung zum Gericht konnten zwei zum Tode verurteilte Mörder in Bangladesch entkommen. Die Polizei hat nun ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt.
Die Aufnahme zeigt Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch.
Die Aufnahme zeigt Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei zum Tode verurteilte Mörder entkamen bei einer Überführung zu einem Gericht.
  • Die Flucht gelang den Mitgliedern der Gruppierung Ansar al-Islam in Bangladesch.

Zwei zum Tode verurteilte Mörder sind in Bangladesch bei einer Überführung vom Gefängnis zu einem Gericht entkommen. Sie töteten einen säkularen US-Autor und seinen Verleger. Die Polizei setzte am Montag ein Kopfgeld im Wert von zwei Millionen Takas (knapp 19 000 Franken) auf sie aus.

Bei der Überführung am Sonntag griffen Unbekannte die Wärter mit Pfefferspray an und nahmen die Verurteilten auf Motorrädern mit. Die Verurteilten hätten im Gericht in der Hauptstadt Dhaka zu einem Fall von gewaltsamen Extremismus aussagen sollen. Die Polizei im ganzen Land und Grenztruppen seien in Alarmbereitschaft, sagte Innenminister Asaduzzaman Khan.

Teil einer Angriffswelle

Die beiden Männer sind Mitglieder der islamistischen Gruppierung Ansar al-Islam. Sie und andere wurden für den Mord am US-Autor Avijit Roy und seinem Verleger, Faysal Arefin Deepan zum Tode verurteilt.

Die beiden Morde waren Teil einer Angriffswelle von islamistischen Extremisten in dem mehrheitlich muslimischen Land von 2013 bis 2016. Bei dieser wurden säkulare Autoren, Blogger, Akademiker, Priester und Vertreter religiöser Minderheiten angegriffen. Die Angriffe hatten jeweils der Islamische Staat (IS) oder Al-Kaida für sich beansprucht.

Ermittler gehen jedoch davon aus, dass es sich dabei um einheimische Islamisten handelte. Als Antwort auf die Angriffe hatten Sicherheitskräfte in Bangladesch mehr als hundert verdächtigte Islamisten bei Razzien getötet.

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