Nach dem schweren Erdbeben Anfang der Woche in Indonesien ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 310 gestiegen.
Rettungskräfte auf der Suche nach einer Siebenjährigen
Rettungskräfte auf der Suche nach einer Siebenjährigen - AFP

Wie die indonesische Katastrophenschutzbehörde am Freitag mitteilte, wurden 24 Menschen weiterhin vermisst. Viele der Opfer des Unglücks sind Kinder. So bargen die Rettungskräfte am Freitag in der Stadt Cianjur nahe des Epizentrums die Leiche eines siebenjährigen Mädchens, das sie seit mehreren Tagen gesucht hatten.

Das Erdbeben der Stärke 5,6 und eine Reihe von Erdrutschen in seinem Gefolge hatten am Montag im Westen der indonesischen Insel Java für schwere Schäden gesorgt. Mehr als 2000 Menschen wurden nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde verletzt und etwa 56.000 Häuser beschädigt. 62.000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.

Die Suche nach den Vermissten werde bis mindestens Montag fortgesetzt, sagte der Leiter der indonesischen Rettungskräfte, Henri Alfiandi. Erschwert werde die Arbeit durch die schiere Grösse der Erdrutsche und die ständige Furcht vor neuen Nachbeben, sagte er dem TV-Sender Kompas.

Die Rettung eines sechsjährigen Jungen am Mittwochabend, der mehr als zwei Tage in den Trümmern ohne Nahrung und Wasser überlebte, hatte zwischenzeitlich Hoffnung aufkeimen lassen, dass weitere Vermisste noch gerettet werden können. Doch für die Siebenjährige in Cianjur kam die Hilfe zu spät. Rettungskräfte fanden die Leiche unter den Trümmern eines Hauses.

Mehrere Dutzend Einsatzkräfte hatten zuvor mit Schaufeln, Hammern und blossen Händen fieberhaft versucht, die Trümmer aus dem Weg zu räumen, um das Mädchen zu retten. Nur kurze Zeit nach der Bergung ihrer Leiche wurde die Siebenjährige auf einem Friedhof in der Nähe beerdigt.

Am Vortag hatte ihre Mutter noch gehofft, dass ihre Tochter lebend gerettet würde. «Sie hat draussen gespielt, ich war gerade dabei, in der Küche das Essen vorzubereiten, als das Erdbeben kam. Sehr schnell, innerhalb von zwei Sekunden, ist mein Haus eingestürzt», sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.

Wegen Indonesiens Lage auf dem Pazifischen Feuerring ereignen sich in dem südostasiatischen Land häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche. In schrecklicher Erinnerung ist immer noch das Beben der Stärke 9,1, das sich am 26. Dezember 2004 vor der Küste von Sumatra ereignete. Der dadurch verursachte Tsunami tötete in der gesamten Region 220.000 Menschen, davon allein 170.000 in Indonesien.

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