Zahl der Corona-Infektionen in Indonesien steigt auf über 100.000
In Indonesien ist die Zahl der Corona-Infektionen auf über 100.000 gestiegen.

Das Wichtigste in Kürze
- Kritik an Regierung wegen Politik der «neuen Normalität».
Bis Montag wurden insgesamt 100.303 Infektionsfälle gemeldet, 4838 Menschen starben an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Virus, wie die Behörden mitteilten. Das Rote Kreuz warnte derweil, dass die Corona-Krise im viertbevölkerungsreichsten Land der Welt «ausser Kontrolle geraten» könnte.
Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, hatte die Regierung im Juli die Corona-Beschränkungen gelockert. Restaurants, Einkaufszentren und Sehenswürdigkeiten öffneten wieder, die Menschen kehrten in die Büros zurück. In der Folge stieg die Zahl der Neuinfektionen auf rund 1000 pro Tag. Indonesien hat jedoch eine der weltweit niedrigsten Testraten, deshalb dürften die tatsächlichen Zahlen weitaus höher liegen.
Das Land mit seinen knapp 270 Millionen Einwohnern gehört zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern Asiens. Aus allen 34 Provinzen, einschliesslich der abgelegenen Maluku-Inseln, wurden Infektionen gemeldet.
Die Regierung steht wegen ihres Umgangs mit der Corona-Krise in der Kritik. «Die heute erreichten 100.000 Fälle sollten ein Alarmzeichen für die Regierung sein, dass sie den Umgang mit der Pandemie ernster nehmen muss», sagte Halik Malik, Sprecher des indonesischen Ärzteverbands. Er warf der Regierung vor, den Anschein einer «neuen Normalität» erweckt zu haben, der dazu geführt habe, dass die Menschen weniger vorsichtig seien.