Wütende Kopten tragen Opfer von Anschlag auf Pilgerbus zu Grabe
Am Freitag kamen bei einem Anschlag auf einen Bus sechs koptische Christen ums Leben. Hunderte Wütende und Verzweifelte nahmen heute an der Beerdigung teil.

Das Wichtigste in Kürze
- Sechs Christen starben in Ägypten bei einem Angriff auf einen Bus.
- Die koptischen Opfer wurden am Samstag zu Grabe getragen.
Wütend und verzweifelt haben am Samstag hunderte koptischer Christen die Opfer des tödlichen Anschlags auf einen Pilger-Bus zu Grabe getragen. In und um die Prinz-Tadros-Kirche in der Stadt Minja versammelten sich die Trauernden unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen, beteten und trugen anschliessend die Leichen von sechs Todesopfern in weissen Särgen zum Friedhof. Dabei rief die Menge: «Mit unseren Seelen, mit unserem Blut, werden wir das Kreuz verteidigen.»
Die sechs Toten sollten auf dem koptischen Friedhof in der Nähe beerdigt werden. Ein siebtes anglikanisches Todesopfer war bereits am Freitagabend beerdigt worden. Zu dem Anschlag am Freitag mit insgesamt sieben Todesopfern und sieben Verletzten in der Nähe von Minja hatte sich die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Der Bus mit Pilgern war auf der Rückkehr vom Kloster des Heiligen Samuel gewesen.
Mehrfach Ziel blutiger Attacken
Die christliche Minderheit der Kopten in Ägypten war schon mehrfach das Ziel blutiger islamistischer Attacken. Minjas Bischof Makarios erinnerte am Samstag daran, dass die Behörden und auch Präsident Abdel Fattah al-Sisi versprochen hätten, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. Er erntete allerdings auch Buh-Rufe aus der koptischen Menge, als er den Sicherheitskräften dankte. Viele Kopten werfen den ägyptischen Behörden vor, nicht genug für ihre Sicherheit zu tun.