Kenia hat einen neuen Präsidenten: William Ruto. Das lässt Wahlverlierer Raila Odinga nicht auf sich sitzen und will das Ergebnis anfechten.
william ruto
Erhielt 48,85 Prozent der Stimmen: William Ruto. - Brian Inganga/AP/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • William Ruto ist Kenias neuer Präsident.
  • Nun will Verlierer Raila Odinga das Ergebnis anfechten.
  • Dieses sei «null und nichtig», ist sich Odinga sicher.

Es war ein knapper Sieg. Mit weniger als zwei Prozentpunkten Vorsprung wurde William Ruto zum neuen Präsidenten Kenias. Verlierer Odinga will das Ergebnis anfechten. Einen Tag nach der Präsidentschaftswahl in Kenia hat Wahlverlierer Raila Odinga angekündigt, das Ergebnis anzufechten.

Der bisherige Vizepräsident William Ruto ging bei der Abstimmung vom 9. August laut Wahlkommission mit 50,49 Prozent als Sieger hervor; Odinga erhielt demnach 48,85 Prozent der Stimmen. Die verkündeten Ergebnisse seien «null und nichtig», schrieb Odinga auf Twitter.

Auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Nairobi sagte er: «Aus unserer Sicht gibt es weder einen rechtmässig und gültig erklärten Gewinner noch einen designierten Präsidenten.» Er werde «alle verfügbaren verfassungsrechtlichen Möglichkeiten» ausschöpfen, um das Ergebnis gerichtlich aufzuheben.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach mit William Ruto

Kurz zuvor hatten sich vier der sieben Mitglieder der kenianischen Wahlkommission ebenfalls geweigert, das offizielle Wahlergebnis anzuerkennen. Die stellvertretende Vorsitzende der Wahlkommission, Juliana Cherera, bezeichnete die Ergebnisse als «absurd». Ihren Angaben nach seien rund 140'000 mehr Stimmen abgegeben worden, als es registrierte Wahlberechtigte gab. Summiert ergäben die Stimmen 100,01 Prozent.

Der Verkündung des Wahlergebnisses am Tag zuvor waren Cherera und drei weitere Kollegen fern geblieben. Am Dienstag berichteten lokale Medien ausserdem über die Tötung eines Wahlbeamten. Dieser war für die Stimmenauszählung in einem Wahlbezirk Nairobis verantwortlich.

william ruto
António Guterres hat gegenüber William Ruto seine Bewunderung für den Wahlkampf zum Ausdruck gebracht. - AFP

Wahlbeobachter der Afrikanischen Union und ostafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft IGAD hatten während der Abstimmung keine Unregelmässigkeiten festgestellt. UN-Generalsekretär Antonio Guterres habe mit Wahlsieger Ruto gesprochen.

Er habe seine «Bewunderung für die Art und Weise zum Ausdruck [gebracht], wie die Kenianer diese Wahlen durchgeführt haben». Das sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Dienstag in New York. Guterres hoffe, der Wahlprozess werde innerhalb des konstitutionellen Rahmens zu Ende geführt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Antonio GuterresAbstimmungTwitter