Die Morde an Journalisten hören in Mexiko nicht auf. Am Dienstag kam es bereits zur achten Tötung in diesem Jahr.
Zitácuaro
Bereits Ende Januar wurde im mexikanischen Zitácuaro ein Journalist getötet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Mexiko wurde am Dienstag bereits der achte Journalist in diesem Jahr getötet.
  • Opfer war der Chef des lokalen Nachrichtenportals «Monitor Michoacán» in Zitácuaro.
  • Im vergangenen Jahr wurden insgesamt sieben Journalisten ermordet.

Zum bereits achten Mal in diesem Jahr ist in Mexiko ein Journalist getötet worden. Der Chef des lokalen Nachrichtenportals «Monitor Michoacán», Armando Linares, kam am Dienstag unter bislang unklaren Umständen in einer Wohnung in der Stadt Zitácuaro ums Leben, wie die Generalstaatsanwaltschaft des westmexikanischen Bundesstaates Michoacán auf Twitter mitteilte.

Sein Körper weise Schussverletzungen auf. Auf der Facebook-Seite von «Monitor Michoacán» hiess es, Linares sei zu Hause angegriffen worden.

Erst am 31. Januar war ebenfalls in Zitácuaro – etwa 150 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt – ein anderer Journalist des Onlineportals, Roberto Toledo, erschossen worden. In einem emotionalen Video sagte Linares damals, seine Mitarbeiter erhielten schon seit Monaten Drohungen. Toledo sei wegen Enthüllungen von «Monitor Michoacán» über Korruption in der Politik ermordet worden.

Sieben ermordete Journalisten im Jahr 2021

Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der Organisation «Reporter ohne Grenzen» sieben Journalisten in Mexiko im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Der nordamerikanische Staat war demnach damit zum dritten Jahr in Folge das gefährlichste Land für Journalisten. Oft sind es Drogenkartelle und korrupte Lokalpolitiker, die gegen die Presse vorgehen. Nach Angaben der Regierung werden mehr als 90 Prozent der Angriffe nicht bestraft – insgesamt werden in Mexiko wenige Straftaten aufgeklärt.

In Mexiko wurden im vergangenen Jahr im Schnitt 94 Morde pro Tag registriert. Teile Michoacáns gehören zu den gefährlichsten Gegenden des Landes. Schwer bewaffnete Drogenkartelle kämpfen dort miteinander um Kontrolle über Gebiete. Dabei geht es nicht nur um den Drogenhandel, sondern auch etwa um Schutzgelderpressung gegen Erzeuger der wichtigen Exportgüter Avocado und Limette.

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