Hunderte israelische Friedensaktivisten haben am Samstag dagegen protestiert, dass viele Palästinenser dort von Wasserquellen abgeschnitten seien.
Israel Westjordanland Aktivisten Wasser
Die Demonstranten fordern Wasserzugang für alle. - Twitter/@ATLCol
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Demonstranten haben mit einem Marsch im südlichen Westjordanland protestiert.
  • Sie hatten einen Wassercontainer dabei, um ihn an einem Brunnen zu füllen.
  • Mit dem Wasser wollen sie Palästinenser in der Region versorgen.

Mehrere hundert israelische Friedensaktivisten haben am Samstag mit einem Marsch im südlichen Westjordanland dagegen protestiert, dass viele Palästinenser dort von Wasserquellen abgeschnitten seien. Die Demonstranten hatten einen Wassercontainer dabei, um ihn an einem Brunnen zu füllen und Palästinenser in der Region zu versorgen.

Hintergrund des Marschs war auch, dass es südlich von Hebron am Dienstag zu einem Angriff mutmasslicher israelischer Siedler auf eine palästinensische Ortschaft gekommen war. Dabei hatte ein dreijähriger Palästinenser Kopfverletzungen erlitten. Sechs israelische Tatverdächtige wurden anschliessend festgenommen.

Unter den Demonstranten war auch der Abgeordnete Mossi Raz von der linksliberalen Meretz-Partei. «Wir werden nicht aufgeben und nicht schweigen, bis das Grundrecht auf Wasser allen zurückgegeben wird», sagte er der Nachrichtenseite ynet am Samstag.

Vorwürfe von NGOs an Israel wegen Wasserverteilung

Israel hatte 1967 im Sechstagekrieg unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600'000 israelische Siedler in mehr als 200 Siedlungen. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil eines künftigen eigenen Staates mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. Die Uno stuft diese Gebiete als besetzt ein. Im Westjordanland leben neben israelischen Siedlern knapp drei Millionen Palästinenser.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Betselem werfen Israel vor, die Palästinenser bei der Wasserverteilung zugunsten der israelischen Siedler zu diskriminieren. In vielen ländlichen Gebieten hätten Palästinenser nur rund 20 Liter Wasser pro Kopf zur Verfügung. Israels Wasserbehörde hat den Palästinensern dagegen in der Vergangenheit vorgeworfen, durch illegales Anzapfen von Pipelines und durch das Graben illegaler Brunnen der Wasserversorgung im Westjordanland selbst massiv zu schaden.

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