Die Kämpfe im Sudan nehmen immer desaströsere Zustände an. Nachdem etliche Spitäler zerstört wurden, warnt die Welthungerhilfe von einer «humanitären Tragödie».
Sudan Khartum
Rauch über Khartum, der Hauptstadt des Sudans. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Sudan kämpfen die zwei mächtigsten Generäle um die Vorherrschaft.
  • Im Zuge der Gefechte starben bereits über 270 Menschen, Tausende wurden verletzt.
  • Die Welthungerhilfe warnt nun vor einer «humanitären Tragödie».

Die Welthungerhilfe hat aufgrund der anhaltenden Gefechte im Sudan vor einer «humanitären Tragödie» gewarnt. Am sechsten Tag der Kämpfe zwischen dem Militär und Paramilitär spitze sich die ohnehin schon schwierige Lage der Menschen weiter zu, teilte die Hilfsorganisation am Donnerstag mit.

Schon vor Ausbruch der Gewalt habe jeder Fünfte in dem nordostafrikanischen Land mit 46 Millionen Einwohnern Hunger gelitten, hiess es. Besonders dramatisch sei die Situation in der westlichen Region Darfur.

Sudan
Im Sudan kommt es seit einem Putschversuch zu Kämpfen. - keystone

«Den Familien gehen die Vorräte aus und die Wasserversorgung ist zusammengebrochen, doch jeder Gang vor die Tür ist lebensgefährlich. Zudem wurden Märkte niedergebrannt, und die Versorgungswege aus der Hauptstadt Khartum sind blockiert», sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge. Hunger dürfe nicht als Waffe eingesetzt werden.

Übergriffe auf Hilfsorganisationen

Mogge beklagte auch die Übergriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Land. «Dass humanitäre Helferinnen und Helfer zur Zielscheibe werden, ist ein klarer Verstoss gegen internationales Recht», sagte er. Es brauche dringend eine Feuerpause, um humanitäre Korridore zu erstellen und die Sudanesen mit dem Nötigsten zu versorgen.

In dem seit Jahren politisch instabilen nordostafrikanischen Land kämpft seit Samstag die Armee gegen die einst verbündete paramilitärische Einheit Rapid Support Forces (RSF) um die Macht.

Das gold- und ölreiche Land mit rund 46 Millionen Einwohnern wird seit 2019 von einer militärischen Übergangsregierung regiert, die diesen Monat eigentlich einen Prozess zur Demokratisierung einleiten sollte. Aufgrund der immer wiederkehrenden Gewalt und zahlreicher Konflikte waren bereits vor Beginn der aktuellen Gefechte knapp 16 Millionen Menschen in dem Land nach UN-Angaben auf humanitäre Hilfe angewiesen.

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