Welthandelsorganisation: Südkorea möchte keinen Sonderstatus mehr
Bei Verhandlungen der Welthandelsorganisation möchte Südkorea in Zukunft auf die Sonderbehandlung als Entwicklungsland verzichten.

Das Wichtigste in Kürze
- Südkorea möchte bei Verhandlungen auf den Sonderstatus als Entwicklungsland verzichten.
- Ob Südkorea auch auf den Status als WTO-Entwicklungsland verzichten wird, ist unklar.
Der Hightech-Staat Südkorea will künftig bei Verhandlungen der Welthandelsorganisation WTO auf die Sonderrechte für Entwicklungsländer verzichten. Die viertgrösste Volkswirtschaft Asiens beansprucht für sich den Status als Entwicklungsland bei der WTO seit deren Start 1995. Die Regierung wolle «in künftigen WTO-Verhandlungen keine Sonderbehandlung als Entwicklungsland» anstreben, sagte Finanzminister Hong Nam Kim am Freitag in Seoul.
Welthandelsorganisation Entwicklungsland Status unklar
Ob Südkorea damit auch den Status als WTO-Entwicklungsland in Zukunft komplett aufgeben will, blieb offen. Das sei nicht weiter spezifiziert worden, sagte der Direktor für WTO-Angelegenheiten im Handelsministerium, Jung Kyung Rok, auf Anfrage. Er verwies dabei auf bestehende Handelsvereinbarungen mit anderen «Entwicklungsländern».
Entwicklungsländer haben mehr Zeit
Entwicklungsländer bekommen WTO-Richtlinien zufolge unter anderem mehr Zeit, um Vereinbarungen umzusetzen. Auch dürfen sie bestimmte Subventionen beibehalten, die wohlhabenderen Ländern verwehrt sind. Hong versprach angesichts von Protesten einheimischer Landwirte, «sensitive Bereiche im Agrarbereich einschliesslich der Reisproduktion» in WTO-Verhandlungen schützen zu wollen.
Die Ankündigung Hongs erfolgte nach der Forderung von US-Präsident Donald Trump im Juli nach einer raschen Reform der Welthandelsorganisation. Trump kritisierte, dass viele Länder im Licht der aktuellen Wirtschaftsentwicklung keine Entwicklungsländer mehr seien. So fällt etwa China als zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt weiter unter den Entwicklungsland-Status der WTO.