Wahl in Syrien lief planmässig ab
Syrien hat die Wahl des ersten Parlamentes seit dem Sturz von Baschar al-Assad abgehalten. Die Abstimmung verlief nach Angaben der Regierung ohne Zwischenfälle.

Die Parlamentswahl wurde am vergangenen Samstag in mehreren Regionen durchgeführt. Laut «Swiss Info» endete die Abstimmung sicherheitstechnisch reibungslos.
Hunderte Wahlhelfer schützten demnach die Wahllokale. Es handelt sich um keine allgemeine Wahl, bei der alle Bürger direkt abstimmen, sondern um ein kompliziertes, mehrstufiges Verfahren.

Über Ausschüsse wurden Wahlleute ernannt, die im letzten Schritt die Abgeordneten wählten.
Wahl in Syrien: Kritik und regionale Unterschiede
Das Verfahren wurde scharf kritisiert, vor allem wegen mangelnder Transparenz und regionaler Ausschlüsse. In der südlichen Provinz Suwaida sowie in den Provinzen Hasaka und Rakka fand die Abstimmung nicht statt.
Der Grund: Sie wurden aus Sicherheitsgründen verschoben. Experten bemängeln, dass das Verfahren beeinflusst sei und nur eine begrenzte Vertretung aller Bevölkerungsgruppen ermögliche, so die «Zeit».
Bedeutung und internationale Rezeption
Mit 210 Sitzen im Parlament gilt die Wahl als bedeutender Schritt im politischen Übergang. Ein Drittel der Sitze wird von al-Scharaa ernannt.
Die Wahl wird international beobachtet. Sie könnte den politischen Kurs Syriens nach über 14 Jahren Krieg beeinflussen, so der «Deutschlandfunk».
Zudem gilt sie als umstritten, weil nicht alle Syrer teilnehmen konnten. Das Verfahren könnte die Macht der Regierung im Parlament stabilisieren.