Vorschläge für Klima-Ausgleichszahlungen an ärmere Länder

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Ägypten,

Weil sie bei durch den Klimawandel besonders verwundbar sind, pochen ärmere Staaten bei der UN-Weltklimakonferenz auf Ausgleichszahlungen reicher Länder. Die Verhandlungen laufen schleppend.

Demonstrantinnen protestieren beim UN-Klimagipfel COP27 für Klimagerechtigkeit.
Demonstrantinnen protestieren beim UN-Klimagipfel COP27 für Klimagerechtigkeit. - Christophe Gateau/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Weltklimakonferenz kommt offenbar Bewegung in den Streit um Ausgleichszahlungen an ärmere Länder für klimabedingte Schäden.

Die Teilnehmer der rund 200 Staaten legten nach Beratungen gestern Abend einen fünfseitigen Entwurf vor mit drei möglichen konkreten Schritten bei dem Thema.

Genannt werden die sofortige Einrichtung eines neuen Fonds, alternativ die Einrichtung eines neuen Fonds bei der nächsten Klimakonferenz Ende 2023 in Dubai sowie eine eher allgemein gehaltene «Finanzierungsvereinbarung».

Mit dem Entwurf scheint eine Einigung beim grössten Streitpunkt der diesjährigen Konferenz zumindest möglich. Unter dem Begriff der Schäden und Verluste wird diskutiert, wie die Folgen des Klimawandels in ärmeren Ländern, die oft weniger zu Schäden beigetragen haben, gemeinsam geschultert werden können. Mehr als 130 der rund 200 Teilnehmer fordern die feste Einrichtung eines Finanztopfs.

In dem Papier ist die Rede vom «dringenden und umgehenden Bedarf für neue, zusätzliche, berechenbare und angemessene finanzielle Mittel» bei dem Thema. Damit sollten Entwicklungsländer unterstützt werden, die besonders verwundbar sind bei durch den Klimawandel bedingte Schäden.

EU-Klimakommissar: «Mosaik von Lösungen»

EU-Klimakommissar Frans Timmermans machte im Plenum das Angebot für einen Fonds, finanziert von einer «breiten Geber-Basis». Der Fonds solle Teil eines «Mosaiks von Lösungen» sein, zu dem auch ein Blick auf Schulden und eine Reform von Entwicklungsbanken zähle. Ebenso wichtig seien Fortschritte bei der Verringerung klimaschädlicher Emissionen, sagte Timmermans. Diese Massnahmen und das Thema Schäden und Verluste seien «zwei Seiten derselben Medaille».

«Die Unterhaltung über Schäden und Verluste ist überfällig», sagte UN-Klimachef Simon Stiell. «Wir haben ermutigende Aussagen über die Bereitschaft gehört, flexibel zu sein und Kompromisse zu finden», sagte die Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, die bei dem Thema als eine von zwei Vermittlerinnen auftritt.

Schäden und Verluste nicht genau definiert

Eine genaue Definition für Schäden und Verluste gibt es nicht. Meist werden darunter aber Schäden von Extremwetterereignissen – etwa Dürren oder Überflutungen – sowie von langsamen Veränderungen im Zuge der Erderwärmung verstanden, etwa steigende Meeresspiegel oder Wüstenbildung. Es geht um Folgen jenseits dessen, woran Menschen sich anpassen können, oder um Situationen, in denen die Mittel für eine Anpassung fehlen.

Die Klimakonferenz in Scharm el Scheich läuft offiziell bis heute Abend. Teilnehmer gehen aber von einer möglichen Verlängerung bis ins Wochenende aus.

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