Die Regierung im Tschad will den Staat zentral regierter aufbauen: Dafür gab es am Sonntag ein Verfassungsreferendum. Es verlief mehrheitlich friedlich.
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Tschad hat den 6. Mai als Wahltermin festgelegt. - keystone

Im zentralafrikanischen Tschad ist am Sonntag ein Verfassungsreferendum weitestgehend friedlich verlaufen. Etwas mehr als acht Millionen Bürgerinnen und Bürger waren dazu aufgerufen, über einen Verfassungsentwurf, der einen zentral regierten Staat anstrebt, abzustimmen. Die Opposition im Land trat dagegen auf, sie will ein föderales Staatssystem.

Laut dem Vorsitzenden der Nationalen Kommission, Limane Mahamat, sollen am 24. Dezember vorläufige und am 28. Dezember die endgültigen Ergebnisse des Referendums veröffentlicht werden.

Opposition wirft Manipulation vor

Die Opposition prangerte einen Zwischenfall in Bessao im Süden des Landes an. Dort sollen Stimmenzähler aus Wahllokalen vertrieben worden sein. Auch soll es an schwarzen Stimmzetteln gefehlt haben, um sich für ein föderales System auszusprechen.

Lediglich weisse Stimmzettel, mit denen für einen dezentral regierten Einheitsstaat gestimmt werden konnte, seien zu finden gewesen, kritisierte die Oppositionspolitikerin Lydie Beassemnda. Auch habe es Verzögerungen gegeben, da das Wahlmaterial in manchen Wahllokalen nicht rechtzeitig eingetroffen sei.

Ein wichtiger Schritt in der politischen Übergangsphase

Vor allem in der Hauptstadt N'Djamena war ein erhöhtes Aufgebot an bewaffneten Sicherheitskräften zu beobachten. Angekündigte Demonstrationen der Opposition fanden nicht statt.

Das Referendum gilt als wichtiger Schritt in der politischen Übergangsphase des Landes, das derzeit von Militärs regiert wird. Übergangspräsident Mahamat Idriss Déby hat für kommendes Jahr Wahlen und die Übergabe der Macht an eine zivile Regierung versprochen.

Er hatte nach dem Tod seines Vaters, Langzeitherrscher Idriss Déby Itno, die Macht übernommen, die Verfassung ausser Kraft gesetzt und andere Institutionen aufgelöst.

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