Venezuela verlegt Weihnachten erneut in den Oktober
Staatschef von Venezuela, Nicolás Maduro, verlegt Weihnachten ein weiteres Mal auf den 1. Oktober. Das soll von militärischen Spannungen mit den USA ablenken.

In Venezuela startet Weihnachten am 1. Oktober. Staatschef Nicolás Maduro gab den Beginn der festlichen Zeit per Dekret bekannt.
«Es ist September und es riecht schon nach Weihnachten», sagte Maduro im venezolanischen Fernsehen, wie der «WDR» berichtet. Die Weihnachtszeit wird in diesem Jahr drei Monate dauern, inklusive Festbeleuchtung und kultureller Aktivitäten.

Die Regierung verteilt in dieser Zeit Lebensmittelpakete, besonders beliebt sind Schweinshaxen. Damit will Maduro offenbar die Wirtschaft ankurbeln und das «kämpferische Volk» belohnen, berichtet das «Domradio».
Gründe für das frühe Fest in Venezuela
Die Vorverlegung von Weihnachten in Venezuela dient mutmasslich dazu, von politischen und wirtschaftlichen Problemen abzulenken. Nach der Präsidentenwahl im Juli werfen Opposition und internationale Beobachter Maduro Wahlbetrug vor, berichtet das ZDF.
Seit 2013 regiert Maduro autoritär. Venezuela durchlebt eine schwere Krise mit extremer Armut: 80 Prozent der Bevölkerung sind arm, viele haben das Land verlassen.
Die USA führen vor der Küste strengere militärische Operationen durch. Sie werfen Maduro vor, den Drogenhandel zu fördern, erklärt der «Kirchenbote».
Wirtschaftliche Situation und soziale Kritik
Trotz moderatem Wirtschaftswachstum und sinkender Inflation bleibt die soziale Lage dramatisch. Die venezolanische Bischofskonferenz kritisiert die politische Instrumentalisierung des Festes durch Maduro.
Die Bevölkerung leidet weiter unter Hunger und Unterernährung, so die UN laut der «Tagesschau». Schon 2020 und 2021 hatte Maduro Weihnachten jeweils in den Oktober vorverlegt.
Weihnachten als politische Massnahme
Der venezolanische Präsident hält sich mit autoritären Mitteln an der Macht. Proteste werden meist gewaltsam unterdrückt, politische Gegner verfolgt.
Die Vorverlegung der Weihnachtszeit gehört zur Strategie seiner Regierung, so der WDR. Die geplante dritte Amtszeit Maduros dauert von 2025 bis mindestens 2031.
Auch wenn die offizielle Weihnachtszeit bereits im Oktober beginnt: Für viele Venezolaner bleibt das Hauptfest trotz Vorverlegung weiterhin am 24. Dezember bestehen, so die Bischofskonferenz.