Der venezolanische Oppositionspolitiker Juan Guaidó ist vor einer internationalen Venezuela-Konferenz in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá gezwungen worden, Kolumbien zu verlassen.
Juan Guaidó
Juan Guaidó - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Guaidó habe sich irregulär in Bogotá aufgehalten, teilte das kolumbianische Aussenministerium in der Nacht zum Dienstag mit.

Man habe ihn zum Flughafen El Dorado begleitet, um seine Ausreise in die USA sicherzustellen, hiess es weiter. Die Hintergründe des Vorgehens der kolumbianischen Behörden waren zunächst unklar.

Guaidó hatte am Montag mitgeteilt, er sei im Rahmen des von Kolumbiens Präsident Gustavo Petro für Dienstag einberufenen Venezuela-Gipfels nach Bogotá gekommen und wolle um ein Treffen mit den teilnehmenden internationalen Delegationen bitten. Guaidó hatte sich 2019 zum Interimspräsidenten Venezuelas erklärt und so Venezuelas autoritär regierenden Staatschef Nicolás Maduro unter Druck gesetzt.

Zahlreiche Länder – auch die USA – erkannten Guaidó als Präsidenten an. Maduro gelang es allerdings, die Krise auszusitzen. Ende vergangenen Jahres setzte die venezolanische Opposition Guaidó als Interimspräsidenten ab. Sie fand, dass die Strategie einer parallelen Regierung keinen politischen Wandel herbeiführe. Heute gilt Maduros Macht wieder als gesichert.

Guaidó veröffentlichte am Dienstag ein Video, in dem er in einem Flugzeug zu sehen war. «Die Verfolgung der Diktatur hat sich heute leider auf Kolumbien ausgeweitet», sagte er und erklärte, er sei auf dem Weg in die USA.

Gesandte aus 20 Ländern nehmen an der Venezuela-Konferenz in der Hauptstadt Bogotá am Dienstag teil. Die Konferenz soll zu einem Zeitplan für freie Wahlen beitragen und Raum für eine Wiederaufnahme des Dialogs zwischen venezolanischer Regierung und Opposition schaffen. Angesichts der Präsidentschaftswahlen in Venezuela 2024 wollen sich Teile der Opposition neu aufstellen.

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren Krise. Mehr als sieben Millionen Menschen haben das Land nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen, die meisten nach Kolumbien.

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