Die USA und Südkorea zeigen sich besorgt. Zudem kündigen sie Reaktionen an, sollte es zu einer Militärkooperation zwischen Russland und Nordkorea kommem.
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Die USA und Südkorea stellen sich vereint gegen ihr Feinde. - Keystone

Die USA und ihr Verbündeter Südkorea warnen mit Nachdruck vor einer Militärkooperation zwischen Nordkorea und Russland. Jeder Waffenhandel Moskaus mit Pjöngjang würde gegen bestehende UN-Beschlüsse verstossen, die sich gegen das Atomwaffenprogramm Nordkoreas richten, betonten Teilnehmer der gemeinsamen Strategie- und Beratungsgruppe über die erweiterte Abschreckung (EDSCG) bei ihrem vierten Treffen am Freitag in Seoul.

Beide Seiten seien sich einig, dass Nordkorea und Russland in dem Fall «einen Preis» zahlen müssten, sagte der südkoreanische Vizeaussenminister Chang Ho Jin laut der Nachrichtenagentur Yonhap.

Unter erweiterter Abschreckung verstehen die USA die «volle Bandbreite» ihrer militärischen Fähigkeiten zur Verteidigung Südkoreas – einschliesslich Atomwaffen. Chang rief speziell Russland dazu auf, als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats müsse es sich verantwortlich verhalten. Washington und Seoul haben sich zuletzt mehrfach angesichts der Verhandlungen Moskaus mit Pjöngjang über mögliche Rüstungsgeschäfte besorgt geäussert.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Mittwoch im Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands empfangen. Ob Vereinbarungen über Waffenlieferungen getroffen wurden, wurde offiziell nicht bekannt gegeben. Die USA befürchten, dass Putin grosse Mengen Artilleriemunition und Raketen aus Nordkorea beziehen will, um sie im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine einzusetzen. Kim könnte im Gegenzug auf russische Technologie etwa für den Bau von Satelliten oder Atom-U-Booten hoffen.

Die EDSCG berät auf der Ebene von Vizeministern und Staatssekretären. Die Gruppe war nach längerer Unterbrechung im vergangenen Jahr wiederbelebt worden.

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