Die USA und Grosbritannien haben mit der Unterstützung weiterer Verbündeter Luftangriffe gegen Huthi-Ziele im Jemen durchgeführt.
Israel Krieg
Die «USS Eisenhower» schützt die Schiffahrt im Roten Meer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Erneut haben die USA und Grossbritannien gemeinsam Stellungen der Huthi angegriffen.
  • Laut US-Verteidigungsbeamten waren auch US-Kampfflugzeuge am Angriff beteiligt.
  • Die Angriffe gelten einer Reihe von Zielen, darunter etwa Radargeräte.
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Die USA und Grossbritannien haben mit der Unterstützung weiterer Verbündeter erneut Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Bei einem koordinierten Militärschlag am Montag seien acht Standorte der vom Iran unterstützten Huthi attackiert worden, teilten die Verbündeten in einer gemeinsamen, vom Pentagon veröffentlichten Erklärung mit. Ziel der Angriffe seien unter anderem ein unterirdisches Waffenlager, Raketensysteme und Abschussrampen der Huthi gewesen.

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Auch die Rebellen selbst meldeten die Angriffe. Britische und US-Streitkräfte haben nach Angaben der Huthi-Rebellen Ziele im Jemen angegriffen, hiess es. Die Hauptstadt Sanaa sowie mehrere weitere Landesteile seien betroffen gewesen, berichtete die von den Rebellen kontrollierten Nachrichtenagentur Saba am Montag. Der ebenfalls von den Huthis kontrollierte Fernsehsender Al-Masira berichtete von vier Angriffen auf die Militärbasis Al-Dailami im Norden Sanaas.

Militärische Fähigkeiten von Huthi schwächen

Die Miliz greift seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas immer wieder Frachter mit angeblicher Verbindung zu Israel an. Nach Pentagon-Angaben waren es seit Mitte November mehr als dreissig Schiffe. Angesichts der Gefahren meiden grosse Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suez-Kanal. Das hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Huthi-Rebellen sitzen auf der Ladefläche eines Fahrzeugs im Jemen. Foto: Uncredited/AP/dpa
Huthi-Rebellen sitzen auf der Ladefläche eines Fahrzeugs im Jemen. Foto: Uncredited/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Uncredited

Erklärtes Ziel der USA und ihrer Verbündeten ist es, die militärischen Fähigkeiten der Huthi zu schwächen. Ein hochrangiger Vertreter der US-Armee sagte, man gehe davon aus, dass der jüngste Schlag gegen die militanten Islamisten erfolgreich gewesen sei. Dabei kamen nach seinen Angaben Marschflugkörper vom Typ Tomahawk sowie Kampfjets zum Einsatz. Australien, Bahrain, Kanada und die Niederlande hätten mit Geheimdienstinformationen und Überwachungsmassnahmen unterstützt.

«Stabilität im Roten Meer wiederherstellen»

In der gemeinsamen Erklärung hiess es: «Unser Ziel bleibt es, die Spannungen zu deeskalieren und die Stabilität im Roten Meer wiederherzustellen, aber lassen Sie uns unsere Warnung an die Huthi-Führung wiederholen: Wir werden nicht zögern, die Menschenleben und den freien Fluss des Handels auf einer der wichtigsten Wasserstrassen der Welt (...) zu verteidigen.»

Es handelt sich um den zweiten koordinierten Militärschlag dieser Grössenordnung binnen knapp zwei Wochen. In der Nacht zum 12. Januar hatte es bereits eine ähnliche Militäraktion der USA und Grossbritanniens mit der Unterstützung Verbündeter gegeben: Damals waren knapp 30 Stellungen der Huthi angegriffen worden. In den Tagen danach folgten weitere eigenständige Angriffe des US-Militärs auf Huthi-Stellungen. Die militant-islamistische Gruppe attackiert dennoch weiter Schiffe im Roten Meer. Auch am Montag reklamierte sie einen Angriff auf den US-Frachter «Ocean Jazz» für sich. Das Pentagon wies diese Behauptung aber als falsch zurück.

Huthi-Kämpfer
Huthi-Kämpfer und Stammesangehörige bei einer Kundgebung. - sda - Keystone/AP/Uncredited

Die Lage in Nahost war am Montag auch Gegenstand eines Telefonats zwischen US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Rishi Sunak, wie der Nationale Sicherheitsrat in Washington mitteilte. Konkret sei es um die Vorgänge im Roten Meer gegangen und um die Notwendigkeit, die gemeinsame, internationale Strategie zur Schwächung der Huthi beizubehalten. Erst am Donnerstag hatte Biden deutlich gemacht, die Angriffe gegen die Huthi fortsetzen zu wollen – auch wenn sie die Miliz bislang nicht gestoppt hätten. Am Vortag hatten die USA die Huthi auf die Liste weltweit agierender Terrororganisationen gesetzt.

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