Nur langsam kommen die USA und China wieder an den Verhandlungstisch. Telekomriese Huawei kann wieder auf Geschäfte mit US-Firmen hoffen.
Xi Jinping Donald Trump
Xi Jinping und Donald Trump am Rande des G20-Gipfels in Osaka. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA und China führen seit einem Jahr einen Handelskrieg.
  • Inzwischen haben Trump und Xi beschlossen die Handelsgespräche wieder aufzunehmen.
  • Die Unterhändler beider Seiten haben am Abend wieder miteinander telefoniert.

Nach der Einigung von US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping auf eine Wiederaufnahme der Handelsgespräche am Rande des Gipfels der grossen Industrienationen (G20) Ende Juni in Osaka in Japan telefonierten die Unterhändler beider Seiten am Abend wieder miteinander. Das berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

An dem Gespräch hätten Chinas Vizepremier Liu He und der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer sowie Finanzminister Steven Mnuchin teilgenommen. Wann die Unterhändler wieder persönlich zusammentreffen, blieb aber unklar. Nach Presseberichten soll eine neue Verhandlungsrunde in diesem Monat in Peking geplant sein. Die amerikanische Seite hat aber deutlich gemacht, dass sie keine Eile hat, sondern vielmehr ein gutes Ergebnis für die USA sucht.

Huawei bleibt auf schwarzer Liste

Nach dem Versprechen von Trump, US-Unternehmen wieder Geschäfte mit Chinas Telekomriesen Huawei zu erlauben, kündigte Handelsminister Wilbur Ross laut «New York Times» an, dass dafür Lizenzen vergeben werden, «wo es keine Bedrohung für die nationale Sicherheit» gebe. «Wir öffnen es für eine begrenzte Zeit.» Doch wird der führende Netzwerkausrüster und zweitgrösste Smartphone-Hersteller weiter aus Sicherheitsgründen auf einer schwarzen Liste bleiben.

Handelskrieg: USA und China reden miteinander - Hoffnung für Huawei
Menschen betrachten in einem Shop des Telekommunikationsunternehmen Huawei in einem Einkaufszentrum die Produkte des Anbieters. - dpa

Mit den Lizenzen werden grosse amerikanische Chiphersteller wie Qualcomm und Intel oder auch Google voraussichtlich wieder an Huawei liefern können. Somit könnte auch wieder die Versorgung der Huawei-Smartphones mit neuen Versionen des Android-Betriebssystems gesichert werden, was Verbraucher in Deutschland und anderswo schwer verunsichert hatte. Wann die Lizenzen vergeben werden und welche Technologie geliefert werden darf, muss sich aber noch zeigen.

Seit einem Jahr Handelskrieg

Die beiden grössten Volkswirtschaften liefern sich seit einem Jahr einen erbitterten Handelskrieg, der das Wachstum in beiden Staaten bremst und auch der globalen Konjunktur schadet.

Auslöser war die Verärgerung Trumps darüber, dass China weit mehr in die USA exportiert als umgekehrt. Er fordert eine Beseitigung von Marktschranken, kritisiert die Verletzung von Urheberrechten, zwangsweisen Technologietransfer und staatliche Subventionen.

Seither hat Trump die Hälfte der Importe aus China mit 25-prozentigen Sonderzöllen überzogen. China reagierte mit Gegenzöllen.

Donald Trump Xi Jinping
US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping gehen nach einem bilateralen Treffen in Trumps Domizil Mar-a-Lago spazieren. - dpa
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