Die Huthis werden nicht etwa als harmlos beurteilt – die Terror-Einstufung verhinderte dringend nötige Hilfe im Jemen. Im Krisenstaat grassiert eine Hungersnot.
Jemen Krise Huthi
Ein unterernährtes Kleinkind im Jemen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Regierung hat die Terror-Einstufung der jemenitischen Huthis aufgehoben.
  • Die Definition verhinderte Lieferungen in die von den Huthis kontrollierten Gebiete.
  • Dort grassiert eine schwere Hungersnot.

Die US-Regierung hat angesichts des Hungers im Jemen die Einstufung der Huthi-Rebellen als Terrororganisation zurückgenommen. Man habe auf Warnungen unter anderem der Vereinten Nationen und humanitärer Gruppen gehört, dass die Sanktionen den Zugang von Menschen zu Nahrung und Treibstoff auf verheerende Weise verschlechtern könnten, betonte Aussenminister Antony Blinken am Freitag. Zugleich seien sich die USA nach wie vor über die aggressiven und böswilligen Aktionen der Huthi-Rebellen im Klaren.

Über 2 Millionen Kinder hungern

Im Jemen herrscht seit 2014 Bürgerkrieg. In dem sehr verarmten Land leben 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung in Gebieten, die von den Huthis kontrolliert werden. Unter anderem Millionen Kleinkinder müssen nach UN-Angaben hungern. Insgesamt könnten fast 2,3 Millionen Mädchen und Jungen unter fünf Jahren von Mangelernährung betroffen sein, hiess es am Freitag in einem Bericht des Kinderhilfswerks Unicef und anderer UN-Organisationen.

Blinkens Vorgänger Mike Pompeo hatte die Einstufung der Huthis als Terrorgruppe kurz vor seinem Ausscheiden mit dem Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump veranlasst. Das Aussenministerium hatte die Rücknahme des Schritts bereits vergangene Woche angekündigt.

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