Eigentlich haben die USA der tödlichen Droge Fentanyl den Kampf angesagt. Doch manche Bundesstaaten wollen sie nun nutzen: Bei Hinrichtungen.
Das Medikament Fentanyl.
Das Medikament Fentanyl. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Staaten, in denen es die Todesstrafe gibt, gehen die Medikamente zur Vollstreckung aus.
  • Zwei Bundesstaaten wollen künftig auf den Opioid-Mix Fentanyl setzten.
  • Es wirkt 120 mal so stark wie Morphium und ist in grossen Mengen tödlich.

US-Staaten, in denen es die Todesstrafe gibt, haben seit Jahren ein Problem: Die Medikamente zur Vollstreckung des Urteils gehen ihnen aus. Der Grund: Pharmahersteller wollen nicht mehr, dass mit ihren Mitteln getötet wird – und liefern nicht.

Die Bundesstaaten Nevada und Nebraska haben nun eine neue Idee: Sie wollen künftig einen Opioid-Mix für die Todesspritze nutzen. Sie wollen auf Fentanyl setzen. Das als starkes Schmerz- und Narkosemittel verbreitete synthetische Opioid wirkt 120 mal so stark wie Morphium – und ist in grossen Mengen tödlich. Fentanyl ist im Übermass vorhanden. Kritiker und Ärzte argumentieren dagegen, zwei Exekutionen wurden von Gerichten erstmal verschoben.

«Es ist eine grausame Ironie, dass die Regierungen dieser Bundesstaaten zur selben Zeit verhindern wollen, dass dermassen viele Menschen durch Opioide sterben, und nun zu ihnen greifen, um andere umzubringen», beklagt Rechts-Professor Austin Sarat vom Amherst College in einem Bericht der «Washington Post». Derzeit grassiert in den USA eine verheerende Opioid-Epidemie, die jährlich Zehntausenden Menschen das Leben kostet.

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