Eine drohende israelische Militäroffensive lässt die Spannung im Gazastreifen steigen.
Israelische Panzer auf dem Weg zur Grenze: Israel hält eine Offensive in Rafah für unumgänglich, um die dort verbliebenen Bataillone der Hamas zu zerschlagen.
Israelische Panzer auf dem Weg zur Grenze: Israel hält eine Offensive in Rafah für unumgänglich, um die dort verbliebenen Bataillone der Hamas zu zerschlagen. (Archivbild) - Leo Correa/AP/dpa

Die Nerven der Menschen in der Grenzstadt Rafah im Gazastreifen sind laut UNRWA-Chef Philippe Lazzarini aus Angst vor einer israelischen Militäroffensive bis aufs Äusserste gespannt. Bis Dienstag habe das israelische Militär die Menschen dort noch nicht aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Aber damit werde jeden Moment gerechnet, sagte der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks am Dienstag in Genf.

Vieles hänge nun von den laufenden Verhandlungen über eine Feuerpause und Freilassung von Geiseln ab. «Unsere Kollegen vor Ort berichten von ausserordentlicher, tief sitzender Angst», sagte Lazzarini. Im Norden des Gazastreifens kämen entgegen israelischen Angaben noch immer nicht genügend Lebensmittel an, sagte er. Israelische Stellen verweigerten Konvois des UNRWA mit Hilfsgütern systematisch die Genehmigung, in den Norden zu fahren.

Hilfskonvois blockiert und Gelder eingefroren

Lazzarini berichtete, dass die meisten der 16 Länder, die Zahlungen an UNRWA gestoppt hatten, blockiertes Geld wieder freigegeben hätten. Dies ging zurück auf Vorwürfe, dass UNRWA-Mitarbeiter an den palästinensischen Massakern des 7. Oktober in Israel beteiligt waren. Eine UN-Untersuchung kam zu dem Schluss, dass das Hilfswerk seine Neutralität im Grossen und Ganzen gut wahrt, aber Verbesserungen nötig sind.

Unter den Ländern, die noch nicht wieder zahlen, seien die USA, Grossbritannien und Österreich, sagte Lazzarini. Insgesamt seien noch 267 Millionen Dollar blockiert. Dem Hilfswerk sei es in den vergangenen sechs Monaten gelungen, 115 Millionen Dollar an privaten Spenden einzunehmen.

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