Unifil: Israel errichtet Betonmauern im Südlibanon
UN-Beobachter werfen Israel vor, mit Betonmauern libanesisches Territorium zu überschreiten – trotz Waffenruhe steigen die Spannungen an der Grenze.

Bereits eine Vermessung im Oktober habe ergeben, dass eine vom israelischen Militär errichtete Betonmauer die Blaue Linie – die libanesische-israelische Grenze – südwestlich des libanesischen Orts Jarun überschritten habe, teilte die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon mit. Dadurch seien mehr als 4.000 Quadratmeter libanesischen Territoriums für die libanesische Bevölkerung unzugänglich gemacht worden. Die israelische Armee sei aufgefordert worden, die sogenannte T-Mauer zu versetzen.
T-Mauern sind massive, freistehende Betonbarrieren. Sie werden häufig vom Militär eingesetzt, unter anderem als Sichtschutz oder um Bewegungen von Menschen oder Fahrzeugen zu kontrollieren.
Militärische Spannungen trotz Waffenruhe
Im November hätten die Blauhelme weitere «Bautätigkeiten an T-Mauern in dem Gebiet» beobachtet. Auch hier habe eine Vermessung ergeben, dass ein Mauerabschnitt die Blaue Linie überschritten habe. Auch darüber sei das israelische Militär informiert worden.
Israel äusserte sich dazu zunächst nicht. Seit bald einem Jahr gilt eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Beide Seite werfen sich jedoch Verstösse vor.
Das israelische Militär wirft der Hisbollah vor, sich im Süden des Landes neu zu organisieren. Nahezu täglich greift die Luftwaffe daher weiter im Libanon an. Im Libanon wurden dabei seit Inkrafttreten der Waffenruhe nach UN-Angaben bereits mehr als 100 Zivilisten getötet.










