In den vergangenen Wochen sind laut der UN mehr als 60'000 Somalier ins benachbarte Äthiopien geflohen.
Somalia
Somalias Hauptstadt Mogadischu - AFP/Archiv

Wegen eines gewalttätigen Konflikts in der ostafrikanischen Region Somaliland sind nach UN-Angaben in den vergangenen Wochen mehr als 60'000 Menschen ins benachbarte Äthiopien geflohen.

Die meisten von ihnen seien Frauen und Kinder, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Freitag mit. Sie seien aus der nördlichen Stadt Laascaanood in die Somali-Region Äthiopiens geflüchtet, ein äusserst abgelegenes Gebiet. Viele haben dem UNHCR zufolge Angehörige, die bei den Auseinandersetzungen getötet wurden, oder sie wurden auf der Flucht von Familienmitgliedern getrennt.

Seit Ende 2022 kommt es in der von Somalia abtrünnigen Region Somaliland immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Laascaanood ist eine umstrittene Stadt, die von Somaliland sowie dem benachbarten, semiautonomen Puntland reklamiert wird. Die beiden Regionen machen sich gegenseitig für den Ausbruch der Gewalt verantwortlich. Anfang Februar hatten zudem drei Provinzen Somalilands – einschliesslich der Provinz Sool, in der Laascaanood liegt – verkündet, sie wollten wieder Teil Somalias werden.

Somaliland, eine Region im Norden Somalias mit rund 3,5 Millionen Einwohnern, ist seit mehr als drei Jahrzehnten praktisch unabhängig. Völkerrechtlich wird das Land jedoch nur von Taiwan anerkannt. Somalias föderaler Mitgliedsstaat Puntland mit etwa 2 Millionen Einwohnern ist semiautonom.

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