UN: Hunderttausenden Kindern droht der Hungertod

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Genève,

Im Jemen sind 20 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Seit Jahren herrscht Krieg. Für bessere humanitäre Hilfe ist noch mehr Geld notwendig.

Dürre
Über 80 Länder, vor allem in Asien und Afrika, sind von Ernährungsunsicherheit betroffen. - Hani Mohammed/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jemen herrscht seit sieben Jahren Bürgerkrieg.
  • 20 Millionen Menschen, darunter rund 400'000 Kinder, sind auf Hilfe angewiesen.
  • Für schnelle Hilfe sind mehr finanzielle Mittel nötig.

Fast 400′000 Kinder stehen laut Angaben der Vereinten Nationen vor dem Hungertod. Im Jemen herrscht seit rund sieben Jahren ein Bürgerkrieg. Zwei Drittel der Bevölkerung, rund 20 Millionen Menschen, brauchten Hilfe, sagte David Gressly. Er ist UN-Koordinator im Jemen.

Eine Ausweitung der Kämpfe habe die Lage vor allem im Süden des Landes für unzählige Menschen verschlimmert. In dem Land auf der Arabischen Halbinsel tobe die schlimmste humanitäre Krise der Welt, sagte Gressly.

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Die Hungersnot im Jemen könnte sich noch verschlimmern. - dpa

Die Huthi-Rebellen kämpfen um Unabhängigkeit und haben seit 2014 weite Teile des Landes überrannt. Saudi-Arabien führt seit 2015 mit anderen Ländern auf der Seite der international anerkannten Regierung einen Militäreinsatz gegen die Huthis. Das sunnitische Königreich sieht in ihnen einen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran.

Gressly lobte die grosszügige finanzielle Unterstützung aus Deutschland. Von den im März für die Unterstützung der Bevölkerung kalkulierten rund 3,8 Milliarden Dollar erst rund 2,1 Milliarden Dollar eingegangen.

Humanitäre Hilfe kommt nur schleppend voran

Ernsthafte Bemühungen um eine politische Lösung des Konflikts kämen voran, sagte Gressly. Man könne mit dem Wiederaufbau aber nicht bis zu einem Waffenstillstand warten. Die Welt dürfe nicht zulassen, dass eine ganze Generation heranwachse, die nichts als Konflikt kenne.

Die Menschen brauchten Arbeit, um sich selbst über Wasser halten zu können, sagte Gressly. Die Fischereiindustrie müsse wiederbelebt werden, die Häfen und Flughäfen müssten geöffnet werden. Der Schulbetrieb müsse gestartet werden.

Die Beamten müssten wieder ausreichend bezahlt werden, damit sie nicht auch zu Bedürftigen werden. Auch dafür müsse die Wirtschaft angekurbelt werden, um Ressourcen für die Bezahlung zu finden.

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