Die UN zeigt sich entsetzt über Berichte, die von entführten israelischen Geiseln, Misshandlungen und Leichenschändungen erzählen.
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Die von israelischen Luftangriffen getroffene Stadt Gaza. - keystone/AP Photo/Fatima Shbair

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Entsetzen über Berichte geäussert, wonach militante Palästinenser entführte israelische Geiseln im Gazastreifen misshandeln. Einige Menschen seien wie Trophäen zur Schau gestellt worden, sagte eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros am Dienstag in Genf.

«Ich rufe die bewaffneten palästinensischen Gruppen auf, alle Zivilisten, die gefangen genommen wurden, sofort und bedingungslos freizulassen», teilte Türk mit. «Geiseln nehmen ist nach dem internationalen Völkerrecht verboten.»

Völkerrecht verlangt auch bei Angriffen absolute Vorsicht

«Es ist entsetzlich und zutiefst erschütternd, Bilder zu sehen, auf denen von bewaffneten palästinensischen Gruppen gefangen genommene Menschen misshandelt werden», teilte Türk weiter mit. Es gebe auch Berichte, dass Gefangene getötet und ihre Leichen geschändet worden seien. «Zivilisten dürfen niemals als Druckmittel benutzt werden», so Türk weiter.

Er rief alle Regierungen mit Einfluss in der Region auf, Schritte zu unternehmen, «um die Pulverfass-Situation in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten» zu entschärfen. Nach Informationen des UN-Menschenrechtsbüros hätten israelische Vergeltungsschläge unter anderem Wohnhäuser und Schulen in Gaza getroffen.

Das humanitäre Völkerrecht verlange auch bei Angriffen jederzeit absolute Vorsicht, um Opfer unter Zivilisten zu vermeiden. Dafür reiche keine Warnung vor einem bevorstehenden Angriff, fügte die Sprecherin hinzu.

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