Inmitten der Corona-Pandemie hat die UN-Mission in Afghanistan Angriffe auf Mitarbeiter und Einrichtungen des Gesundheitswesens beklagt.
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Menschen versammeln sich an dem Ort in Kabul, an dem ein Selbstmordattentat stattgefunden hat. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die UN-Mission hat in Afghanistan Angriffe auf das Gesundheitsweisen beklagt.
  • Zwischen Mitte März und Ende Mai gab es zwölf gezielte Attacken.
  • Für zehn Angriffe seien die militant-islamistischen Taliban-Milizen verantwortlich.

Inmitten der Corona-Pandemie hat die UN-Mission in Afghanistan Angriffe auf Mitarbeiter und Einrichtungen des Gesundheitswesens beklagt. Nach einem am Sonntag veröffentlichten Bericht gab es zwischen Mitte März und Ende Mai zwölf gezielte Attacken. Für zehn Angriffe seien die militant-islamistischen Taliban-Milizen verantwortlich, Regierungstruppen für drei. Als Beispiel nennt der Bericht einen Taliban-Angriff auf eine Apotheke.

Kabul, Attacke
Bild eines Bombenangriffs in Kabul im April 2020. - keystone

Der Angriff auf eine Entbindungsstation der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am 12. Mai wird nach wie vor keiner bestimmten Konfliktpartei zugeschrieben. Dabei wurden 24 Menschen getötet, meist Mütter mit neugeborenen Kindern. Am Montag hatte Ärzte ohne Grenzen angekündigt, die Station zu schliessen.

Unama-Chefin Deborah Lyons sagte: «Die Taliban als auch die nationalen afghanischen Sicherheitskräfte begangen vorsätzliche Gewalttaten, die die Operationen im Gesundheitswesen untergruben. Und dies in einer Zeit, in der eine dringende humanitäre Reaktion erforderlich war, um jedes Leben in Afghanistan zu schützen.» In den vergangenen zehn Jahren wurden in Afghanistan mehr als 100 000 Zivilisten verletzt oder getötet.

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