Nach Verwirrung werden die Uhren im Libanon nun doch auf die Sommerzeit umgestellt. Eigentlich hätte die Umstellung auf den 20. April verschoben werden sollen.
Zeitumstellung
Klingt absurd, ist aber so: Im Libanon herrscht Uneinigkeit über die Uhrzeit. Helmut Fohringer/APA/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Libanon werden die Uhren am Donnerstag von Winter- auf Sommerzeit umgestellt.
  • So hat der Ministerpräsident eine umstrittene Entscheidung zurückgenommen.
  • Demnach hätte die Zeit erst am 20. April umgestellt werden sollen.

Die Uhren im Libanon werden nun doch von Winter- auf Sommerzeit umgestellt und nicht erst in mehreren Wochen. In der Nacht zum Donnerstag sollen die Uhren landesweit einheitlich auf die Sommerzeit eingestellt werden. Das erklärte der geschäftsführende Ministerpräsident Nadschib Mikati in einer Fernsehansprache am Montag.

Mikati nahm damit eine umstrittene Entscheidung zurück, die Zeitumstellung bis zum 20. April zu verschieben. Mit dem vorigen Entschluss wollte der Premier nach eigener Aussage den Fastenden im Ramadan entgegenkommen.

Mit der längeren Einhaltung der Winterzeit können sie ihr Fasten eine Stunde früher brechen. Die Entscheidung hatte für grosse Kritik und Verwirrung im konfessionell stark gespaltenen Libanon gesorgt.

Zwei Uhrzeiten parallel im Land

Viele Institutionen – darunter die maronitische Kirche, aber auch Medien und einige Schulen – hatten den Beschluss abgelehnt. Sie hatten die Uhren in der Nacht zum Sonntag eine Stunde vorgestellt. Seitdem gelten im Land zwei Uhrzeiten parallel.

Der Libanon steckt derzeit in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte. Das Land ist seit Monaten ohne Präsident und die geschäftsführende Regierung Mikatis nur eingeschränkt handlungsfähig. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erklärte zuletzt, das Land befinde sich an einem «sehr gefährlichen Scheideweg».

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