Die fünf Insassen des U-Boots, das auf einer Expedition zum Wrack der Titanic war, sind tot. Die Schiffstrümmer haben sie wohl nie erblickt, sagt ein Experte.
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Die fünf Insassen des U-Boots «Titan» sollen die Titanic nie gesehen habe, wie ein Experte vermutet. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Küstenwache fand Fragmente der «Titan», die am Sonntag verschwunden war.
  • Das U-Boot verlor kurz nach dem Start den Kontakt – es kam zu einer Implosion.
  • Laut einem Experten soll die Besatzung das Wrack der Titanic nie erblickt haben.
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Die tagelange Suche nach dem U-Boot «Titan» und seiner Besatzung hat ein tragisches Ende genommen. Am Donnerstag bestätigte die US-Küstenwache, dass Trümmer des Tauchboots gefunden wurden. Alle fünf Insassen wurden für tot erklärt.

Knapp 500 Meter vor dem Wrack der Titanic wurden Fragmente der «Titan» entdeckt– darunter die Bugspitze und Teile des Rumpfes.

Der pensionierte Marine-U-Boot-Fahrer Mark Martin vermutet: Die fünf Abenteurer haben die Überbleibsel der Titanic wohl nie erblickt, sagt er zur «WFLA».

Kommunikation wurde früh unterbrochen

Seine Erklärung lautet folgendermassen: Zum Zeitpunkt, als die Kommunikation zu der Besatzung unterbrochen wurde, gab es angeblich ein Schallereignis. Dies deute darauf hin, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits implodierten. «Sie hatten höchstens Dreiviertel des Weges hinter sich gebracht», so Martin.

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Der Konteradmiral John W. Mauger spricht an der Pressekonferenz vom 22. Juni 2023 in Boston (USA) über die Tragödie.
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Hier begann die Expedition des U-Boots «Titan» von OceanGate zu den Trümmern der Titanic. Das Bild wurde am 18. Juni 2023 aufgenommen.
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Die Reise des U-Boots Titan zum Wrack des 1912 versunkenen Passagierschiffes Titanic sollte zweieinhalb Stunden dauern. Das Bild wurde am 18. Mai 2023 aufgenommen.
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Jedoch verlor die Besatzung nach einer Stunde und 45 Minuten den Kontakt zu ihrem Begleitschiff. Somit haben sie die Titanic wohl nie erblickt.
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Die US-Küstenwache wird die Suche nach den restlichen Teilen des U-Boots fortsetzen.
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Ist das U-Boot tatsächlich implodiert, waren die Passagiere innerhalb einem Bruchteil einer Sekunde tot.

Daher sei es unwahrscheinlich, dass sie die Titanic gesehen haben. Jedoch ist der Bericht vom Schallereignis noch unbestätigt. Bei der Pressekonferenz am Donnerstag konnte der Konteradmiral John W. Wauger der US-Küstenwache nicht genau sagen, wann die «Titan» die Implosion erlitt.

Reise zur Titanic sollte zweieinhalb Stunden dauern

Die Behörden haben bestätigt, dass das Tauchboot den Kontakt zu seiner Überwasser-Begleitmannschaft etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Beginn der Expedition verloren hatte. Insgesamt hätte die Reise zur Titanic etwa zweieinhalb Stunden in Anspruch nehmen sollen.

Würden Sie sich jemals auf eine Tauchfahrt begeben?

Das U-Boot des US-Unternehmens OceanGate wurde seit 2021 unter anderem für Tauchfahrten zum Wrack der Titanic eingesetzt. Nach den restlichen Teilen der «Titan» wird weiter gesucht, wie die offiziellen Behörden bestätigen.

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Arthur Loibl machte die Titanic-Reise im Jahr 2021. Er musste im Titanic-U-Boot zuerst fünf Stunden warten, weil die Elektronik ausfiel. - SRF
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