Die Passagiere des verschwundenen und implodierten U-Boots sind wohl bereits am Sonntag gestorben. Ihre Leichen und das Wrack werden wohl nie geborgen.
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Ein Angehöriger der US-Küstenwache bei der Suche nach dem U-Boot Titan. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das verschwundene U-Boot ist wohl bereits am Sonntag implodiert.
  • Die fünf Passagiere erlitten dann einen sofortigen Tod.
  • Ihre Leichen werden wohl nie geborgen werden können.

Am Donnerstagabend gab es traurige Gewissheit: Das U-Boot Titan, das auf der Exkursion zur Titanic verschwunden war, ist mit grösster Wahrscheinlichkeit implodiert. Dies teilte die US-Küstenwache mit, nachdem bei der Suche Trümmer des Tauchschiffs gefunden worden waren.

Unter den Trümmerteilen war auch die Druckkammer, in der die Passagiere sassen. Das U-Boot hielt dem enormen Druck 3800 Meter unter der Meeresoberfläche nicht mehr stand. Die fünf Insassen starben alle, bevor sie realisierten, was überhaupt los war.

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Diese fünf Männer starben auf dem Weg zur Titanic: Millionär Shahzada Dawood und Sohn Suleman, Titanic-Experte Paul-Henry Nargeolet, Betreiberfirma-Chef Stockton Rush und Abenteurer Hamish H - keystone

Eine Implosion verursache einen signifikanten, breitbandigen Schall, erklärt Konteradmiral John Mauger an der Medienkonferenz. Die Sonarbojen der Suchschiffe hätten dieses Geräusch registriert. Deshalb wird davon ausgegangen, dass sich das Unglück bereits am Sonntag, dem Tag, als die Exkursion losgegangen war, ereignet hatte. Die Männer waren demzufolge wohl bereits tot, als die Suchtrupps in der Gegend eingetroffen waren.

Laut US-Berichten hat aber wohl die Navy die Implosion mit einem akustischen Unterwassererkennungssystem registriert. Als die Kommunikation des U-Boots zum Begleitschiff abgebrochen war, sei eine akustische Anomalie entdeckt worden. Diese deute auf eine Implosion hin, sagt ein Sprecher dem Sender ABC.

Experten gehen nun davon aus, dass die Leichen der Abenteurer nie geborgen werden können. Die Bedingungen dort seien «unglaublich unbarmherzig», wird Tiefsee-Experte Paul Hankin von der «DailyMail» zitiert. Zudem herrschen unberechenbare Strömungen, die die Körper wegtreiben könnten.

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Das U-Boot Titan bei der Vorbereitung kurz vor dem Start zur Titanic. - keystone

Der U-Boot-Experte Philippe Epelbaum sagte gegenüber der «NZZ», dass das Wrack auch in der Titanic eingeschlossen sein könnte. Nach der Implosion könnte das U-Boot wie ein Stein abgesackt und durch die Decks des Schiffswracks gefallen sein. So wäre die Ortung ebenfalls unmöglich.

Das U-Boot Titan begann am Sonntag eine Exkursion zur Titanic. Kurz nach dem Start gab es aber keinen Kontakt mehr zum Begleitschiff. Mit viel Aufwand und wegen des begrenzten Sauerstoffs unter hohem Zeitdruck wurde eine grossangelegte Suchaktion gestartet.

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NZZ