Tunesiens Gesundheitsminister nach Ansturm auf Impfzentren gefeuert

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Tunisien,

Tunesiens Gesundheitsminister Faouzi Mehdi muss wohl wegen einer umstrittenen Corona-Impfeinladung für alle volljährigen Bürger des Landes seinen Posten räumen.

ARCHIV - Eine Mitarbeiterin eines Gesundheitsdienstes in Tunis hält ein Fläschchen mit dem Corona-Impfstoff «Sputnik V» aus Russland. Foto: Chokri Mahjoub/ZUMA Wire/dpa
ARCHIV - Eine Mitarbeiterin eines Gesundheitsdienstes in Tunis hält ein Fläschchen mit dem Corona-Impfstoff «Sputnik V» aus Russland. Foto: Chokri Mahjoub/ZUMA Wire/dpa - sda - Keystone/ZUMA Wire/Chokri Mahjoub

Ministerpräsident Hichem Mechichi entliess ihn zwar ohne Nennung konkreter Gründe - er zeigte sich am Dienstag aber entsetzt über eine von Mehdi ins Leben gerufene Öffnungsaktion für alle Impfzentren.

Am Montag hatte Mehdi angekündigt, dass anlässlich des Opferfestes am Dienstag und Mittwoch allen Bürgern ab 18 Jahren der Zugang zu den 29 Impfzentren des Landes erlaubt wird. Alle Impfwilligen sollten immunisiert werden - solange der Vorrat reicht.

Die Folge: Es kam zu Massenaufläufen und mitunter zu Sachbeschädigungen, in mehreren Fällen musste die Polizei einschreiten. Tunesiens Bestände an Corona-Impfdosen sind äusserst knapp, nicht einmal acht Prozent der Bevölkerung sind bislang vollständig geimpft.

Angesichts der gesundheitlichen Gefährdung der Bürger während der Aktion könne sie als «kriminell» eingestuft werden, sagte Ministerpräsident Mechichi der staatliche Nachrichtenagentur TAP zufolge. Sie sei nicht abgesprochen gewesen. Inzwischen wurde die Aktion gestoppt.

Tunesien mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern ist hart von der Pandemie getroffen worden, das Land registriert täglich tausende neue Corona-Fälle. Rund ein Drittel aller Corona-Tests im Land fällt positiv aus. Mehr als 17'000 Menschen sind bereits an oder mit dem Virus gestorben.

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