TPLF-Rebellen melden dutzende Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager
Bei einem Drohnenangriff auf ein Lager für Binnenflüchtlinge im Norden Äthiopiens sind nach Angaben der Rebellengruppe TPLF dutzende Menschen getötet worden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Tigray bekämpfen sich Regierungstruppen und Rebellen seit mehr als einem Jahr.
Wie TPLF-Sprecher Getachew Reda am Samstag bei Twitter erklärte, wurden bei dem Angriff in der kleinen Stadt Dedebit in der Konfliktregion Tigray «56 unschuldige Zivilisten» getötet. Zum Datum des Angriffs machte er keine Angaben.
Die Angaben der TPLF konnten von der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht überprüft werden; die äthiopischen Behörden waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Es gibt kaum Kommunikationsverbindungen in das Konfliktgebiet Tigray im Norden des Landes, wo sich Rebellen und Regierungstruppen bekämpfen. Der Zugang für Journalisten ist beschränkt. Ein Vertreter des grössten Krankenhauses in der Regionalhauptstadt Mekele sagte aber einem AFP-Reporter, dass Angestellte des Krankenhauses vor Ort von 55 Toten und 126 Verletzten berichtet hätten.
Der bewaffnete Konflikt zwischen der Regierung in Addis Abeba und der TPLF hatte im November 2020 mit einer Offensive der Regierungstruppen in Tigray begonnen. Seither wurden tausende Menschen getötet und mehr als zwei Millionen weitere vertrieben. Die Vereinten Nationen werfen allen Konfliktparteien schwere Menschenrechtsverletzungen vor. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen benötigen 9,4 Millionen Menschen Lebensmittelhilfe.