Israel hat erneut iranische Ziele in Syrien bombardiert. Bei den Luftangriffen sollen mehrere Menschen ums Leben gekommen sein.
Luftabwehr in Damaskus
Eine syrische Luftabwehrrakete fliegt am Himmel über Damaskus. Israels Armee hat in einem seltenen Schritt Angriffe auf iranische Ziele im benachbarten Syrien eingeräumt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Bombardement von iranischen Zielen in Syrien sind elf Menschen verstorben.
  • Zu den Zielen gehörten eine Geheimdienstanlage und ein Militärtrainingslager.

Israel hat nach eigenen Angaben erneut iranische Ziele in Syrien bombardiert. Die Angriffe in der Nacht zum Montag seien eine Reaktion auf Raketenbeschuss der Al-Kuds-Brigade der iranischen Revolutionsgarden von Syrien aus auf die Golanhöhen am Vortag gewesen, teilte die israelische Armee mit.

Zu den Zielen zählten unter anderem Munitionslager, ein Ziel am Internationalen Flughafen von Damaskus, eine iranische Geheimdienst-Einrichtung und ein iranisches Militärtrainingslager.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die ihre Angaben von Aktivisten vor Ort bezieht, erklärte, bei den Opfern handle es sich um elf Kämpfer, darunter zwei Syrer. Die Angaben der Beobachtungsstelle sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Tote und Verletzte

Russland, das wie der Iran zu den wichtigsten Unterstützern des syrischen Machthabers Baschar al-Assad zählt, erklärte, es seien vier syrische Soldaten getötet und sechs verletzt worden. Zudem sei Infrastruktur am Flughafen von Damaskus beschädigt worden.

Syrische Staatsmedien berichteten, die Luftabwehr des Landes reagiere auf «feindlichen» Beschuss. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete unter Berufung auf Militärkreise, die Luftabwehr habe «die meisten feindlichen Geschosse zerstört».

Die israelische Armee warnte die syrischen Streitkräfte vor jeglichem Versuch, israelisches Territorium oder die israelischen Streitkräfte anzugreifen.

Am Sonntag hatten die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben eine von den Al-Kuds-Brigaden von Syrien aus abgefeuerte Rakete abgefangen. Der Iran habe «mit diesem Beschuss erneut unwiderlegbar seine Absicht gezeigt, sich in Syrien niederzulassen, was den Staat Israel und die regionale Stabilität bedroht», erklärte das israelische Militär.

Einfluss Irans verhindern

Israel will mit aller Macht einen wachsenden Einfluss seines Erzfeinds Iran im Nachbarland Syrien verhindern. Im Syrien-Konflikt unterstützt Teheran gemeinsam mit seinen Verbündeten von der libanesischen Hisbollah-Miliz den syrischen Machthaber Baschar al-Assad.

Israel fliegt immer wieder Luftangriffe auf iranische Militärziele in Syrien. Bestätigt wurde dies aber nur selten. In den vergangenen Tagen hat Israel solche Angriffe aber offen zugegeben. Einige Beobachter gehen davon aus, dass der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor der Parlamentswahl am 9. April damit punkten will.

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