Die Taliban setzen ihren religiösen Gelehrten enge Grenzen und ernten dafür weltweit Kritik.
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Taliban-Kämpfer mit Maschinengewehren vor einer Moschee in Kabul (Archivbild). - Ebrahim Noroozi/AP/dpa

Die in Afghanistan regierenden Taliban setzen ihren religiösen Gelehrten mit einem drakonischen Erlass enge Grenzen. «Die ehrwürdigen Gelehrten sollten es strikt vermeiden, Themen anzusprechen, die zu Streit und Debatten führen», heisst es in einer neuen Anweisung aus Kabul.

In dem am Freitag veröffentlichten Erlass folgen sieben weitere Artikel, die auf eine Kontrolle der öffentlichen Debatten zielen. Die Mitteilung schliesst mit den Worten: «Das Islamische Emirat erlaubt niemandem, Zwietracht, Spaltung, Streit und Aufruhr zu stiften, und wird ernsthafte Massnahmen ergreifen, um dies zu verhindern.»

Kritik an Tugend-Gesetz

Die Veröffentlichung eines sogenannten Tugend-Gesetzes, das unter anderem die Rechte von Frauen weiter einschränkt, hat jüngst viel Kritik ausgelöst. Rosa Otunbajewa, Chefin der UN-Unterstützungsmission (Unama), kritisierte das neue Gesetz am Mittwoch in New York scharf.

In dem Zusammenhang wies auch Sima Bahous, Direktorin der UN-Frauenorganisation, auf die katastrophalen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Frauen hin. «Es überrascht nicht, dass 90 Prozent der afghanischen Frauen und Mädchen angeben, dass ihre psychische Gesundheit schlecht oder sehr schlecht ist», sagte Bahous.

Keine Anerkennung für Taliban-Regierung

Bisher hat kein Land weltweit die Regierung der Islamisten offiziell anerkannt. Die Gruppe ist insbesondere wegen ihrer Missachtung von Menschen- und vor allem Frauenrechten international isoliert.

Während die Taliban bei ihrer Machtübernahme im August 2021 noch versprochen hatten, moderater zu regieren, hat sich ihre Herrschaft inzwischen zu einem gefestigten autoritären System entwickelt.

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