Die afghanische Aktivistin Haseen Fatiman Amini gibt dem Sender «GB News» ein Interview. Zwei Minuten habe sie Zeit, dann müsse sie vor den Taliban fliehen.
Die Afghanische Aktivistin Haseen Fatiman Amini gibt dem Fernsehsender «GB News» ein Interview. Sie betont mehrmals, die Taliban seien im Anmarsch. - GB News
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan verlieren Frauen ihre Rechte erneut.
  • Die Aktivistin Haseen Fatiman Amini gibt dem Fernsehsender «GB News» ein Interview.
  • Bereits zu Beginn der Schaltung sagt sie, sie müsse pressieren. Die Taliban würden kommen.

Am Sonntag übernahmen die Taliban in Afghanistan die Macht. Sie stürmten den Präsidentenpalast, nun obliegt ihnen die Herrschaft. Durch die Machtübernahme werden die Rechte der Frauen massiv eingeschränkt, sind sich Experten sicher.

Die Taliban selbst sagten gestern an einer Pressekonferenz, die Frauen dürften weiterhin zur Schule gehen und arbeiten. Sie müssten sich aber komplett verschleiern. Wie genau sich ihre Rechte ändern würden, das müsse man noch mittels Gesetzen ausarbeiten. Ihre Rechte würden «im Rahmen der Scharia» bewährt bleiben.

Angst vor Taliban: «Ich habe genau zwei Minuten»

Was das konkret für die afghanischen Frauen bedeutet, erklärt eine Aktivstin in einem TV-Interview.

Der britische Sender «GB News» schaltete dafür live zu Haseen Fatiman Amini nach Kabul. Sie beginnt direkt mit «Ich habe genau zwei Minuten, dann muss ich fliehen. Die Taliban kommen.»

Taliban Haseen Fatiman Amini
Amini schaut sich während des Interviews immer wieder panisch um. - GB News

Sie müsse sich beeilen. «Ich weiss nicht, ob die Taliban die Strassen zerstören und ich sonst hier eingesperrt bleibe.»

Die Taliban würden Frauen vergewaltigten und Männer töten, fährt sie fort. Immer wieder blickt sie beängstigt um sich. Da schaltet sich die «GB News»-Moderatorin ein: «Wenn du fliehen musst, wenn du dich nicht sicher fühlst, dann geh!»

«Zwei Minuten reichen», antwortet Amini. «Aber wir spielen mit unseren Leben. Bitte helfen Sie uns!»

Doch kurz darauf bricht sie ab: «Ich muss gehen. Auf Wiedersehen, haben sie einen schönen Tag. Ich werde mich wieder bei Ihnen melden, wenn ich erneut Internetzugang habe.» Dann unterbricht die Leitung.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AngstTaliban