Syriens Präsident plant Rede bei UN-Vollversammlung
Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa beabsichtigt, im September vor der UN-Vollversammlung in New York zu sprechen.

Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa will im September vor der UN-Vollversammlung in New York eine Rede halten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur heute aus Kreisen der neuen Machthaber in Damaskus.
Eine Rede al-Scharaas bei der UN-Generaldebatte wäre das erste Mal seit mehr als 50 Jahren, dass ein syrischer Präsident an einer Sitzung des Plenums teilnimmt. Die früheren Machthaber Baschar al-Assad sowie sein Vater Hafis schickten in der Regel Minister oder andere hohe Regierungsvertreter.
Weitere diplomatische Aufwertung
Die Reise in die USA wäre eine weitere diplomatische Aufwertung für al-Scharaa, der einst extremistischen Gruppierungen angehörte und der von US-Behörden bis heute auch als Terrorist gelistet wird. Im Irak hatte er sich dem Terrornetzwerk Al-Kaida angeschlossen, sich später aber davon losgesagt. Im Irak verbrachte er mehrere Jahre in Gefangenschaft des US-Militärs.
Al-Scharaa, der im Dezember ein Milizenbündnis zum Sturz von Machthaber Assad anführte, bemüht sich um internationale Anerkennung. Er wurde bereits von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris empfangen und traf vor drei Wochen US-Präsident Donald Trump in Saudi-Arabien.
Bei der UN-Generaldebatte sprechen jedes Jahr Dutzende Staats- und Regierungschefs sowie Minister der mehr als 190 Mitgliedstaaten. Dabei geht es um die grössten Krisen und Konflikte und weltweit.