Syrien erinnert an tödlichsten Giftgas-Angriff des Bürgerkriegs
Zwölf Jahre nach dem Chemiewaffen-Angriff in Ghuta ehrte die Übergangsregierung Syriens die vielen Opfer.

Zwölf Jahre nach dem Chemiewaffen-Angriff im syrischen Ghuta hat die Übergangsregierung in Syrien der zahlreichen Opfer gedacht. Um die Opfer gerecht zu würdigen, müsse der Weg der Freiheit fortgesetzt werden, schrieb Aussenminister Asaad al-Schaibani auf X. Die «Verantwortlichen des alten Regimes» müssten zur Rechenschaft gezogen werden, damit «Frieden über den Gräbern» erblühen könne.
Im August 2013 wurde das damalige Rebellengebiet Ost-Ghuta nahe Damaskus mit dem Nervengas Sarin angegriffen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden dabei mindestens 1400 Menschen getötet.
Damit gilt der Angriff als der tödlichste Chemiewaffeneinsatz während des syrischen Bürgerkriegs. In Syrien hat die damalige Regierung unter Baschar al-Assad mehrfach Chemiewaffen eingesetzt.
Beerdigung von mehr als 80 Menschen gleichzeitig
Anwohner berichteten, dass bei dem Sarin-Angriff unter anderem eine Moschee in einem Kellergebäude getroffen worden sei. Die meisten der dort betenden Menschen seien gestorben.
«Dies ist das erste Mal seit zwölf Jahren, dass wir der Presse erzählen, was an jenem Morgen geschah», sagte ein Anwohner der Deutschen Presse-Agentur. Ein Ex-Kämpfer der Oppositionskräfte berichtete, man habe Massengräber ausheben müssen, da mehr als 80 Menschen gleichzeitig beerdigt werden mussten.
Assad wurde Ende Dezember von einer Rebellenallianz gestürzt. Seitdem wird das Land von einer Übergangsregierung geführt.