Suu Kyi sagt Rede in Australien ab
Die 72-jährige Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi verzichtete während ihres Australien-Besuchs auf einen länger geplanten Auftritt bei der Denkfabrik Lowy Institute, wie das Institut am Montag mitteilte. Eigentlich hätte sich Suu Kyi dort auch Fragen stellen sollen. Wegen des brutalen Vorgehens gegen Muslime in ihrer Heimat steht sie international massiv in der Kritik.
Nach einem Gipfeltreffen der Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (Asean) am Wochenende kam Suu Kyi am Montag mit Australiens Premierminister Malcolm Turnbull zu einem Zweiergespräch zusammen. Dabei bot Turnbull nach australischen Medienberichten finanzielle Hilfe bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise an.
Aus Furcht vor Verfolgung durch Myanmars Militär sind etwa 700 000 Muslime aus dem mehrheitlich buddhistischen Land in den muslimischen Nachbarstaat Bangladesch geflohen. Suu Kyi hatte dazu lange geschwiegen, verteidigt nun aber das Vorgehen des Militärs. In ihrer Regierung, die sie als «Staatsrätin» führt, hält die Armee mehrere wichtige Ministerien. Als Oppositionspolitikerin sass Suu Kyi in der Zeit der Militärdiktatur 15 Jahre in Hausarrest.
Das Wichtigste in Kürze
- Aung San Suu Kyi hat einen öffentlichen Auftritt in Australien abgesagt.
- Grund für die Absage sollen gesundheitliche Probleme der Friedensnobelpreisträgerin sein.
- Suu Kyi steht seit Längerem wegen dem brutalen Vorgehen des Militärs gegen Muslime international in der Kritik.
