Südkoreas Ex-Präsident auch wegen Amtsmissbrauchs angeklagt

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Südkorea,

Die südkoreanische Staatsanwaltschaft hat den vom Amt enthobenen Präsidenten Yoon Suk Yeol wegen Amtsmissbrauchs und Hochverrats angeklagt.

Yoon Suk Yeol
Gegen den entlassenen Präsidenten Yoon Suk Yeol wurde von der südkoreanischen Staatsanwaltschaft Anklage wegen Amtsmissbrauchs erhoben. (Archivbild) - dpa

Die südkoreanische Staatsanwaltschaft hat gegen den vom Amt enthobenen Präsidenten Yoon Suk Yeol auch wegen Amtsmissbrauchs angeklagt. Zusätzlich muss sich der 64-Jährige wegen des Vorwurfs des Hochverrats strafrechtlich verantworten. Im Falle eines Schuldspruchs droht Yoon eine lebenslange Haftstrafe, theoretisch wäre auch die Verhängung der Todesstrafe möglich.

Klage wegen Amtsmissbrauchs und Hochverrats

Beide Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit der Staatskrise, die Yoon Suk Yeol Anfang Dezember auslöste. Damals rief der konservative Politiker überraschend das Kriegsrecht aus.

Yoon begründete die radikale Massnahme unter anderem damit, dass die linke Opposition angeblich von kommunistischen und staatsfeindlichen Kräften unterwandert sei. Beweise für diese Anschuldigungen legte Yoon Suk Yeol nicht vor.

Am Mittwoch hatte bereits ein Ermittlerteam der Staatsanwaltschaft eine Razzia in der Privatresidenz von Yoon und seiner Ehefrau in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul durchgeführt.

Kommentare

User #1957 (nicht angemeldet)

Jaebeol (deutsch ‚reiche Sippe‘) ist der koreanische Begriff für ein großes Familienunternehmen, das meist aus verschiedenen Sparten besteht, also ein Mischkonzern (Konglomerat) ist. Aus sozialwissenschaftlicher Perspektive handelt es sich bei den Jaebeol um Gruppen von Familienunternehmen, deren Kapitalanteile innerhalb der Jaebeols konzentriert sind und nur selten oder nur partiell auf Aktienmärkten gehandelt werden. Da das südkoreanische Recht die Bildung von Holding-Gesellschaften verbietet, werden die Einzelunternehmen durch enge familiäre Bindungen zusammengehalten. Die Netzwerkbeziehungen innerhalb der Gründerfamilie ermöglichten die Bildung weitgehend unbürokratischer und autokratisch geführter Entscheidungssysteme, die eine „faktische Konzernbildung“ als Kernstruktur der südkoreanischen Wirtschaft etablierten. Mit diesem System wurden über Jahrzehnte hinweg sehr gute wirtschaftliche Ergebnisse erzielt. Obwohl die südkoreanische Regierung seit der Asienkrise 1997 versucht, den Einfluss der Jaebeols zurückzudrängen, bleiben sie weiterhin bestimmende Faktoren der südkoreanischen Wirtschaft.

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