Studie zeigt: Radiowellen können den Geruchssinn verbessern
Eine Studie aus Südkorea zeigt, dass der Geruchssinn durch Radiowellen verbessert werden kann.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Studie konnte nachweisen, dass Radiowellen den Geruchssinn verbessern können.
- Als Nächstes soll die Methode bei Menschen mit Geruchssinnverlust getestet werden.
Ein neuer Forschungsansatz aus Südkorea könnte Menschen helfen, ihren verlorenen Geruchssinn wiederzuerlangen, ganz ohne Operation.
Die Methode nutzt Radiowellen zur gezielten Stimulation des Gehirns und könnte eine schmerzfreie Alternative zu bisherigen Behandlungen darstellen. Dies berichtet das «Good News Network».
Bislang gebe es weltweit nur wenige effektive Therapien für Menschen, die ihren Geruchssinn verloren haben. Bestehende Behandlungen würden oft auf Medikamente setzen, welche bei Patienten Unbehagen hervorrufen können.
Forscher der Hanyang- und Kwangwoon-Universitäten in Südkorea haben nun einen neuen Ansatz getestet: Sie platzierten eine kleine Radioantenne nahe der Stirn von Freiwilligen mit gesundem Geruchssinn.
Radiowellen stimulieren den Geruchssinn
Fünf Minuten lang sendete die Antenne sanfte Radiowellen aus, um die geruchsbezogenen Nervenzentren tief im Gehirn zu erreichen. Vor und nach dieser kurzen Behandlung testeten die Forschenden, wie gut die Probanden sehr schwache Düfte wahrnehmen konnten.
Die Ergebnisse der Studie, die in der Fachzeitschrift «APL Bioengineering» veröffentlicht wurden, zeigen eine Verbesserung des Geruchssinns bei den Teilnehmenden.
«Dies ist das erste Mal, dass der Geruchssinn einer Person mit Radiowellen verbessert wurde, ohne jeglichen physischen Kontakt oder Chemikalien. Es ist auch der erste Versuch, Radiofrequenzstimulation als potenzielle Therapie für neurologische Zustände zu erforschen». Dies sagt Studienautor Jang Yon-woong.
Nächste Schritte: Anwendung bei Geruchsverlust
Eine mögliche Schwachstelle der Studie liegt darin, dass die Probanden einen funktionierenden Geruchssinn hatten.
Professor Jang plant nun eine ähnliche Studie mit Menschen durchzuführen, die unter einem Geruchsverlust leiden. «Das wird uns helfen festzustellen, ob diese Behandlung wirklich denen zugutekommt, die sie am meisten brauchen».