Im Sudan eskaliert der Konflikt zwischen Militär und paramilitärischen Kräften. Der Militärführer stellt Bedingungen an die Afrikanische Union.
Abdel Fattah al-Burhan
General Abdel Fattah al-Burhan, Sudans Militärmachthaber, spricht während einer Pressekonferenz. (Archivbild) - keystone

Sudans Militärführer Abdel Fattah al-Burhan will einer Vermittlung durch die Afrikanische Union (AU) im Konflikt gegen die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) erst zustimmen, wenn die AU das Land wieder als Mitglied aufnimmt.

Nur dann sei sein Vertrauen in die AU wiederhergestellt, sagte Al-Burhan in einer Mitteilung, die auf ein Treffen mit AU-Vermittlern am Sonntag folgte.

Die AU bemüht sich seit Monaten um eine langfristige Waffenruhe in dem nordostafrikanischen Land, in dem seit knapp einem Jahr De-facto-Präsident Al-Burhan mithilfe des Militärs gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der einflussreichen RSF, kämpft. Auch die USA und Saudi-Arabien haben wieder versucht, in dem Konflikt zu vermitteln. Mehrfach vereinbarte Feuerpausen wurden aber entweder ignoriert oder sofort wieder gebrochen.

Machtwechsel führt zu Gewalt

Die AU suspendierte Sudans Mitgliedschaft im Oktober 2021, nachdem Militär und RSF sich gemeinsam an die Macht geputscht hatten. Zunächst führten Al-Burhan und Daglo das 44-Millionen-Einwohner-Land gemeinsam. Dann zerstritten sie sich über eine Aufteilung der Macht. Das mündete am 15. April 2023 in einen gewaltsamen Konflikt.

Laut UN-Angaben sind seit Beginn der Gewalt rund acht Millionen Menschen innerhalb des Landes geflüchtet oder vertrieben worden – die aktuell grösste Zahl weltweit in einem Konflikt. Mindestens 14 600 Menschen sind demnach bisher getötet worden. Beiden Seiten werden schwere Verbrechen gegen die Menschenrechte vorgeworfen.

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