Stress lässt Koala-Zahlen dramatisch sinken
Eine Studie zeigt: Stress lässt die Koala-Zahlen deutlich sinken. Ihr Immunsystem leidet unter dem ständigen Druck.

Das Wichtigste in Kürze
- Koalas leiden wegen Buschbränden und Hitzewellen unter der Zerstörung ihres Lebensraumes.
- Der ständige Druck führe dazu, dass das Immunsystem der Koalas überfordert sei.
- Ausbreitung der Menschen im Lebensraum der Koalas erhöhe das Risiko eines Umwelttraumas.
Die Menschen dringen immer weiter in ihren Lebensraum. Hinzu kommen Naturkatastrophen wie die verheerenden Buschbrände in Australien. Die Population der Koalas wird immer kleiner. Koalas leiden wegen der Zerstörung ihres Lebensraumes, immer neuen Buschbränden und Hitzewellen unter ständigem Stress.

Das belastet ihr Immunsystem so sehr, dass die Zahl der Beuteltiere etwa im australischen Bundesstaat New South Wales beständig abnimmt. Dies ergab eine Studie der Western Sydney University. Die Forscher analysierten Aufzeichnungen der letzten drei Jahrzehnte aus den drei «Koala-Hotspots» des Bundesstaates.
Population nimmt aufgrund von Krankheiten ab
Die Forscher analysierten Aufzeichnungen der letzten drei Jahrzehnte aus den drei «Koala-Hotspots» des Bundesstaates. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die Populationen hauptsächlich aufgrund von Krankheiten stetig zurückgegangen sind. Diese wurden am häufigsten druch Bakterien wie Chlamydien hervorgerufen.
Ausbreitung der Menschen im Lebensraum der Koalas
Auch die fortschreitende Ausbreitung der Menschen im Lebensraum der Koalas erhöhe das Risiko eines «akuten Umwelttraumas». Dazu trügen etwa Stressfaktoren wie die Kollision der Tiere mit Fahrzeugen und Angriffe von Hunden auf die Beutelsäuger bei. Das könnte die ohnehin bedrohten Koalas bald an den Rand des Aussterbens bringen, hiess es.

Zwar würden viele verletzte oder erkrankte Koalas behandelt, «aber wir müssen die Umwelt heilen, nicht ein einzelnes Tier», sagte Narayan. Die bis heute ergriffenen Massnahmen zum langfristigen Schutz der bedrohten Art reichten bei weitem nicht aus. Die Stressfaktoren für die Koalas müssten dringend schrittweise reduziert werden.
Die «Australian Koala Foundation» schätzte bereits 2018, dass es maximal noch 85 000 Koalas gab, womöglich noch viel weniger.