Oleg Sokolow muss sich wegen Mordes vor Gericht verantworten. Der Historiker soll eine Studentin getötet und ihre Leiche zerstückelt haben.
Oleg Sokolow
Oleg Sokolow bei einer Anhörung. - AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Oleg Sokolow soll im November eine Studentin ermordet haben.
  • Nun steht der Napoleon-Experte in St. Petersburg vor Gericht.

Ein 63 Jahre alter prominenter russischer Historiker muss sich seit Dienstag in St. Petersburg vor Gericht verantworten. Dies wegen Mordes an einer 24 Jahre alten Studentin. Der Auftakt der Verhandlung gegen den Napoleon-Experten wurde live im Internet übertragen.

Der bekannte Wissenschaftler der Staatlichen St. Petersburger Universität hatte die Tat vom November gestanden.

Historiker sorgte als Napoleon für Aufsehen

Laut Anklage soll er die junge Frau, die mit ihm zusammenlebte, aus Eifersucht getötet haben. Er feuerte Schüsse auf sie ab, würgte sie und zerstückelte ihre Leiche. Deren Teile wollte er im Fluss Moika der Hafenstadt versenken.

Oleg Sokolow
Oleg Sokolow 2006 als Napoleon verkleidet. - AFP/Archiv

Der Fall sorgte international für Aufsehen. Auch, weil der schillernde Professor immer wieder im Napoleonkostüm auftrat und historische Schlachten nachstellte. Oleg Sokolow erschien nun vor Gericht mit Maske und Handschuhen. Wegen der Corona-Pandemie waren nur wenige Menschen im Gerichtssaal zugelassen.

Wegen des grossen Interesses an dem Fall wurde die Verhandlung im Internet übertragen. Allerdings brauchte die Verteidigung mehr Zeit, um sich auf den Strafprozess vorzubereiten. Deshalb vertagte die Richterin die Verhandlung kurz nach dem Start auf kommenden Montag.

Oleg Sokolow im November aus einem Fluss gezogen

Vor dem Haftrichter hatte Sokolow die Tat gestanden. Er begründete die Bluttat damit, dass die junge Frau sich in ein «Monster» verwandelt und ihn verrückt gemacht habe. Er gab insgesamt vier Schüsse auf den Kopf der Frau ab. In seiner Wohnung fanden Ermittler Leichenteile.

Demnach hatte er den Körper mit einer Säge und einem Küchenmesser zerteilt. Sokolow war im November aus dem Fluss Moika gezogen worden. Vermutlich, als er versuchte, einen Rucksack mit den abgetrennten Händen der Frau im Wasser zu versenken. Auch andere Frauen hatten den Professor gewaltsamer Übergriffe bezichtigt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

InternetWasserGericht