Die Stimmung in den Manageretagen der japanischen Grossindustrie hat sich im zweiten Quartal weiter eingetrübt. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Quartalsumfrage («Tankan») der japanischen Notenbank hervorgeht, sank der darin ermittelte Stimmungsindex für die grossen Produktionsunternehmen zum Juni auf plus 9 nach plus 14 drei Monate zuvor.
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Das Industriegebiet Keihin im japanischenKawasaki. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein positiver Index bedeutet allerdings, dass die Optimisten weiterhin in der Mehrheit sind.

Belastet wird die Stimmung durch die im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine steigenden Kosten für Energie und Rohmaterialen.

Hinzu kommen Lieferengpässe bei Teilen infolge der strikten Corona-Lockdowns in vielen Regionen Chinas, was unter anderem Japans Automobilindustrie deutlich zu spüren bekommt. Wegen der Lockdowns im benachbarten Riesenreich war Japans Industrieproduktion im Mai so stark gefallen wie seit zwei Jahren nicht mehr.

Der Stimmungsindex für die grossen nicht produzierenden Unternehmen verbesserte sich indes, und zwar auf plus 13 nach plus 9, wie aus der Umfrage unter rund 10'000 Unternehmen weiter hervorgeht. Darin spiegelt sich die langsame Erholung von der Corona-Pandemie wider.

Für die kommenden drei Monate rechnet die Grossindustrie der vor Deutschland drittgrössten Volkswirtschaft der Welt mit einer nur geringen Aufhellung der Stimmung. So dürfte der Index für die grossen Produktionsunternehmen auf plus 10 steigen, während der für die grossen nicht fertigenden Unternehmen stagnieren dürfte, hiess es. Der von der Bank of Japan alle drei Monate erstellte «Tankan»-Bericht ist eine Mischung aus Konjunkturanalyse und einem Stimmungsbericht.

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