Startschuss für erstes AKW der Türkei
Im türkischen Akkuyu soll das erste Atomkraftwerk des Landes gebaut werden. Es soll 10'000 Menschen beschäftigen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Türkei plant im Dorf Akkuyu das erste Atomkraftwerk des Landes.
- Am Bau ist eine russische Firma beteiligt.
- Das AKW soll auch als Job-Motor dienen.
Den Standort für das erste Atomkraftwerk der Türkei legten die türkischen Behörden bereits 1976 fest: Das AKW sollte bei dem Dörfchen Akkuyu in der Provinz Mersin an der türkischen Südküste entstehen. Im Mai 2010 unterzeichneten die Regierungen in Ankara und Moskau ein Abkommen über den Bau, bei dem der staatliche russische Konzern Rosatom federführend ist. Die Baukosten für das AKW Akkuyu werden auf 20 Milliarden Dollar (16,2 Milliarden Euro) geschätzt.
Akkuyu soll zehn Prozent des landesweiten Energiebedarfs decken
Der erste der vier Reaktoren soll 2023 in Betrieb gehen, 2025 soll das Kraftwerk Akkuyu mit voller Auslastung am Netz sein. Nach einem Bericht der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu würde das AKW dann mehr als zehn Prozent des landesweiten Energiebedarfs abdecken – in etwa der Verbrauch der Millionenmetropole Istanbul.
Angaben von Rosatom zufolge soll das Kraftwerk bei voller Auslastung insgesamt 35 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren und eine Betriebsdauer von mindestens 60 Jahren haben. Vorbild ist demnach das Atomkraftwerk Nowoworonesch II in Zentralrussland, das sich noch im Bau befindet.
Arbeitsplätze schaffen
Das Kraftwerk in Akkuyu soll auch als Job-Motor für die Region dienen: Anadolu berichtet, während der Hochphase des Baus sollen 10'000 Menschen dort Arbeit finden, während des Betriebs 3500. Nach Angaben von Rosatom könnten 35 bis 40 Prozent der Bauarbeiten durch türkische Firmen erledigt werden. Umweltschützer protestieren gegen das Projekt und verweisen unter anderem auf die Erdbebengefahr.