Nordkorea leidet unter der schlimmsten Dürre seit mehr als einem Jahrhundert.
Dürrelandschaft in Nordkorea
Dürrelandschaft in Nordkorea - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Geringste Niederschlagsmenge seit 1917.

Binnen eines Jahres habe es nur 56,3 Millimeter Regen oder Schnee gegeben, meldete die Zeitung «Rodong Sinmun», Sprachrohr der Regierungspartei, am Freitag. Dies sei die geringste Niederschlagsmenge seit 1917 gewesen. Das Wasser in den Seen und Staubecken werde knapp. «Die anhaltende Trockenheit hat bedeutende Auswirkungen auf den Anbau von Weizen, Gerste, Mais, Kartoffeln und Bohnen.»

Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) und das Welternährungsprogramm (WFP) gingen in ihrem Anfang Mai veröffentlichten Bericht davon aus, dass rund 10,1 Millionen Nordkoreaner - 40 Prozent der Bevölkerung - unter gravierender Lebensmittelknappheit leiden, ähnlich viel wie in den vergangenen Jahren.

Das Land leidet seit Jahrzehnten immer wieder an Lebensmittelengpässen. Bereits 2015 meldete es die «schlimmste Dürre seit hundert Jahren».

In den 90er Jahren waren während einer schweren Hungersnot in Nordkorea hunderttausende Menschen gestorben. Der Westen macht die Führung in Pjöngjang dafür verantwortlich, die viel Geld in das Atom- und Raketenprogramm des Landes steckte. Die deswegen verhängten internationalen Sanktionen treffen auch die nordkoreanischen Landwirte hart, weil es an Maschinenteilen und Treibstoff fehlt.

Die Dürre der vergangenen Monate bekamen aber auch Nordkoreas Nachbarländer zu spüren. Im Nordosten Chinas mit den an Nordkorea grenzenden Provinzen Liaoning und Jilin fielen von Mai 2018 bis Mai 2019 27,6 Millimeter Regen - 55 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Südkoreas Wetterbehörde sprach angesichts von 157 Millimeter Regen binnen eines Jahres von einer «leichten Dürre».

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