Spiritueller Anführer arabischstämmiger Juden in Israel gestorben
In Israel ist Rabbi Schalom Cohen, der spirituelle Anführer der arabischstämmigen Juden, im Alter von 91 Jahren gestorben.

Das Wichtigste in Kürze
- Rabbi Schalom Cohen ist 91-jährig verstorben.
- Er war der spirituelle Anführer der arabischstämmigen Juden in Israel.
Der wichtigste spirituelle Anführer der arabischstämmigen Juden in Israel ist tot. Rabbi Schalom Cohen sei im Alter von 91 Jahren gestorben, teilte ein Sprecher des «Rats der Tora-Weisen» am Montag mit. Es handelt sich dabei um die geistliche Führung der Schas-Partei, die überwiegend Juden aus Nordafrika und dem Nahen Osten repräsentiert.
Israels Staatspräsident Izchak Herzog würdigte den 1930 in Jerusalem geborenen Cohen als grossen Tora-Kenner. Er sei ein «spirituellen Führer, der in Demut eine grosse Gruppe in Israel und der jüdischen Welt geleitet hat».
Beisetzung am Montagnachmittag
Der Vorsitzende der Schas-Partei, Arie Deri, beschrieb Cohen als «unseren Vater, unseren Lehrer, unseren Anführer». Ohne ihn sei man nun wie ein Schiff ohne Kapitän. Die streng religiöse Partei war in der Vergangenheit oft Zünglein an der Waage bei der Regierungsbildung in Israel. Zurzeit ist sie in der Opposition vertreten.
Schalom Cohen hatte Rabbi Ovadia Josef nach dessen Tod 2013 als spirituellen Führer der Schas-Partei abgelöst. Zuvor war Cohen Leiter einer grossen Religionsschule in Jerusalem. Seine Beisetzung war am Montagnachmittag in Jerusalem geplant. Das Begräbnis seines Vorgängers war mit Hunderttausenden von Teilnehmern das grösste in der israelischen Geschichte.