Spion für den Mossad? Iran lässt Mann hinrichten
Irans Justiz hat nach dem Krieg gegen Israel einen mutmasslichen Spitzel für den israelischen Auslandsgeheimdienst hinrichten lassen.

Wie die mit der Justiz verbundene Nachrichtenagentur Misan mitteilte, wurde das Todesurteil am Morgen durch Erhängen vollstreckt.
Der Mann soll dem Bericht zufolge in sensiblen Einrichtungen der Islamischen Republik gearbeitet und Informationen an den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad weitergereicht haben. Zum Alter und Beruf des Mannes machte die Justiz keine Angaben.
Mann soll brisante Informationen verraten haben
Misan zufolge hatte der Mann auch Informationen an den Mossad geliefert, die im Krieg mit israel zur gezielten Tötung eines Atomwissenschaftlers führten. Neben militärischen Zielen hatte israel im Juni auch mindestens zehn Forscher getötet, um das iranische Nuklearprogramm zu sabotieren.
Noch während des Kriegs kündigte die iranische Justiz Schnellverfahren an. Wann der Mann festgenommen und verurteilt wurde, war zunächst unklar. Laut Justiz wurde er nach einer Auslandsreise festgenommen, bei der er Kontakt zu Mossad-Verbindungsagenten gehabt haben soll.
Fast 1000 Hinrichtungen im vergangenen Jahr
Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die rigorose Anwendung der Todesstrafe im Iran. Der Justiz werfen sie vor, Hinrichtungen auch zur Einschüchterung kritischer Stimmen zu nutzen. Im vergangenen Jahr wurden im Iran nach Angaben der Vereinten Nationen fast 1000 Menschen hingerichtet.
Israel hatte im Juni zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt und gemeinsam mit den USA zentrale Atomanlagen bombardiert. Der Grundkonflikt der Erzfeinde besteht trotz Waffenruhe fort – eine diplomatische Lösung ist nicht in Sicht. Irans Führung reagierte im Inneren nach dem Krieg mit einer Welle der Repression.