Nach Wochen der Anspannung und Gewalt in Somalia hat sich eine Gruppe abtrünniger Soldaten wieder aus der Hauptstadt Mogadischu zurückgezogen. Fahrzeuge mit aufgesetzten Maschinengewehren hätten am Freitag die Hochburgen der Opposition im Norden der Stadt verlassen, sagte eine Anwohnerin, Kama Mirre, der Deutschen Presse-Agentur. Der somalische Premierminister Mohamed Hussein Rooble hatte nach Verhandlungen mit Oppositionspolitikern verkündet, dass die abtrünnigen Soldaten sich bereit erklärt hätten, in ihre Baracken zurückzukehren. «Wir sind Mitglieder der nationalen Armee, wir sind keine Milizen», sagte einer der Anführer, Saneey Abdulle, der dpa. Das Land brauche dringend Neuwahlen, sagte er.
tote somalia
Bei Anschlägen der Al-Shabaab-Milizen kamen bereits Tausende Menschen ums Leben. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Somalia befindet sich in einer schweren Krise seit Neuwahlen verschoben wurden und der Präsident Mohamed Abdullahi Farmajo seine Amtszeit um zwei Jahre verlängert hat.

Die Opposition weigert sich, dies anzuerkennen. Auch die EU und die USA haben den Schritt kritisiert und Sanktionen angedroht. Seither kam es wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften des Präsidenten und Soldaten, die die Opposition unterstützen. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben seit dem 25. April zwischen 60 000 und 100 000 Menschen aus Angst vor Gewalt die Hauptstadt verlassen. Farmajo hat daraufhin die Verlängerung seiner Amtszeit rückgängig gemacht, und seinen Premierminister mit der Organisation der Neuwahlen beauftragt.

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