Die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) steht unter enormen Zeitdruck. Was können sie überhaupt ausrichten?
Das OPCW steht unter enormem Druck.
Das OPCW steht unter enormem Druck. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einer Woche kam es in Syrien zu einer Giftgasattacke.
  • Am Samstag sollte die OPCW ihre Untersuchungen starten.
  • Sie stehen unter enormen Zeitdruck.

Eine Woche nach der mutmasslichen Giftgasattacke in Syrien läuft die internationale Krisendiplomatie auf Hochtouren. Am Samstag sollten die Experten der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) in dem Ort Duma ihre Untersuchung starten. Sie stehen unter enormen Zeitdruck. Es gilt, die Fakten zusammenzutragen. Aber was können sie noch ausrichten?

Was ist eine Woche nach dem Anschlag überhaupt noch zu finden?

Das hängt natürlich davon ab, ob die Ermittler der OPCW auch Zugang zu dem Gebiet in Duma bekommen und ob sie auch Zeugen und Opfer befragen dürfen. Spuren können sie aber noch finden, sagt der Experte der OPCW, der deutsche Chemiker Ralf Trapp, der Deutschen Presseagentur. «Zum Beispiel kann man noch Waffenreste finden mit Spuren des chemischen Kampfstoffes.» Die Experten können auch Opfer medizinisch untersuchen nach Symptomen, die auf bestimmte Giftstoffe hindeuten.

Können Spuren auch beseitigt worden sein?

Das glaubt Trapp nicht. «Es ist nicht so einfach, Spuren zu beseitigen und Gebäude zu entgiften.» Ausserdem sind da auch noch die Zeugen, Ärzte und Opfer, die den Ermittlern wertvolle Hinweise geben könnten.

Untersuchen die OPCW-Experten auch, wer verantwortlich war?

Die OPCW will als internationale Organisation nicht Partei ergreifen in dem Konflikt. Daher soll das Team nur feststellen, ob es überhaupt ein Angriff mit C-Waffen war und wenn ja, was für ein Stoff benutzt wurde. Aber die Untersuchungen könnten sehr wohl auch zum Täter führen.

Wann ist mit Ergebnissen der OPCW-Untersuchung zu rechnen?

Vor Ort braucht das Team sicher ein paar Tage, schätzt Trapp. Proben von Gewebe oder Umwelt müssen dann noch in OPCW-Labors untersucht werden. Das kann noch einmal zwei Wochen dauern. «Insgesamt muss man mit drei bis vier Wochen rechnen.»

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