Schweiz ruft zu Beilegung der Spannungen in Jerusalem auf
Die Spannungen in Jerusalem haben sich am Wochenende gefährlich zugespitzt. Die Schweiz ruft nun zur Beilegung der Gewalt auf.

Das Wichtigste in Kürze
- Das EDA zeigt sich besorgt über die jüngsten Gewalteskalationen in Jerusalem.
- Es ruft alle Parteien dazu auf, sich für eine Entspannung der Lage einzusetzen.
- Die Schweiz stehe weiter zur Verfügung, um eine Wiederaufnahme des Dialogs zu erleichtern.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat sich besorgt über die Gewalteskalation in Jerusalem gezeigt. Es rief die Konfliktparteien zur Beilegung der Spannung auf.
Gewalteskalationen sind «sehr beunruhigend»
«Die Gewalteskalation im Nahen Osten: Namentlich die Zusammenstösse auf dem Tempelberg in Jerusalem, die zu zahlreichen Verletzten führten, sind sehr beunruhigend.» Dies schrieb das EDA am Sonntag in einer Mitteilung.

Das Aussendepartement rief alle Parteien auf, sich unverzüglich für eine Entspannung der Lage einzusetzen und auf Provokationen zu verzichten. Die Vertreibung von palästinensischen Familien aus Scheich Dscharrah und weiteren Vierteln in Jerusalem sei nicht konform mit dem humanitären Völkerrecht. Es heize die Spannungen zusätzlich an.
Friedliche Koexistenz gemäss dem Völkerrecht
«Die Einhaltung des historischen Status Quo auf dem Tempelberg. Und die friedliche Koexistenz aller Einwohnerinnen und Einwohner Jerusalems müssen gemäss dem Völkerrecht gewährleistet werden.» Dies führte das EDA weiter aus.

Die Suche nach einer Verhandlungslösung für zwei Staaten, in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht, zähle zu den Prioritäten des Bundesrats. Die Schweiz stehe weiterhin zur Verfügung, um die Wiederaufnahme eines Dialogs der Parteien zu erleichtern.
300 verletzte Palästinenser seit Freitagabend
Die Lage in Jerusalems Altstadt spitzte sich am Wochenende gefährlich zu. Bei heftigen Zusammenstössen mit israelischen Sicherheitskräften wurden seit Freitagabend nach Angaben von Sanitätern etwa 300 Palästinenser verletzt.
Israel hatte Ost-Jerusalem 1967 besetzt und 1980 annektiert. Die Annexion wurde von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannt.