Am Sonntag hat der erste US-Präsident Nordkorea betreten. Amerikanische Medien sprechen von einer «Romanze» zwischen Donald Trump und Kim Jong Un.
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Kim Jong Un und Donald Trump bei ihrem Treffen am Sonntag. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump ist der erste US-Präsident im Amt, der Nordkorea betreten hat.
  • Dort besuchte er am Sonntag den Machthaber Kim Jong Un bei einem «Spontantreffen».
  • Trump meinte: «Es kann ein sehr wichtiger Schritt sein, und auch nicht».

US-Präsident Donald Trump betritt nordkoreanischen Boden, schüttelt Machthaber Kim die Hand und parliert mit ihm: Das spontan bekanntgegebene Treffen hat eine enorme Symbolkraft. Doch Kritiker bezweifeln, dass den grossen Bildern auch Taten folgen.

Eine Twitternachricht, 24 Stunden hektische Diplomatie und ein Schritt für die Geschichtsbücher der Weltpolitik: Donald Trump hat am Sonntag als erster US-Präsident im Amt nordkoreanischen Boden betreten.

Im innerkoreanischen Grenzort Panmunjom überschritt er die Grenze von Süd- zu Nordkorea. Er ging rund 20 Schritte auf nordkoreanischem Boden und schüttelte Machthaber Kim Jong Un voller Symbolkraft die Hand.

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Kim Jong Un und Donald Trump schütteln sich an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea die Hand. - Keystone

Kurz darauf schritt Kim an der Seite Trumps über die Grenzlinie ins südliche Nachbarland. Schliesslich setzten sich beide auf südkoreanischer Seite zu einem fast einstündigen Gespräch zusammen.

Die Romanze Kim-Trump

US-Medien sprachen von einer «Romanze» der beiden ungleichen Politiker. Diese habe nach dem Austausch zweier «Liebesbriefe» in den vergangenen Monaten einen neuen Höhepunkt erreicht. Beide betonten ihr gutes persönliches Verhältnis. Kim beschrieb es in einer seiner seltenen öffentlichen Äusserungen ausserhalb des eigenen Landes als «exzellent».

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Donald Trump und Kim Jong Un an der Grenze von Nord- und Südkorea. - Keystone

Der US-Präsident verkaufte die Aktion als Spontantreffen, erst am Samstag sei er auf die Idee gekommen. «Hey, wir sind hier», habe er sich auf dem G20-Gipfel im japanischen Osaka gedacht. Dann könne man sich ja auch treffen.

Via Twitter habe Trump dann eine Einladung an Kim ausgesprochen. «Es kann ein sehr wichtiger Schritt sein, und auch nicht.» Das sagte der Amerikaner schon vor dem historischen Treffen, dessen Zustandekommen in der internationalen Diplomatie einmalig sein dürfte. Dies, sofern die Darstellung Trumps stimmen sollte.

Dritter Gipfel mit Donald Trump und Kim Jong Un?

Möglicherweise könnte die Begegnung von Panmunjom zu einem dritten Gipfel der beiden Politiker führen. Sie trafen sich bereits 2018 in Singapur und diesen Februar in Hanoi. Unter Umständen findet eine Neuauflage sogar im Weissen Haus in Washington statt .

Das wäre ein neuerlicher symbolhafter Meilenstein in den bisher quasi nicht vorhandenen Beziehungen beider Länder. Trump, Südkoreas Präsident Moon Jae In und wohl auch Kim wollen den festgefahrenen Gesprächen zur Nordkorea-Atomabrüstung wieder mehr Schwung geben. Persönliche Begegnungen soll das Eis brechen.

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US-Präsident Donald Trump spricht mit dem südkoreanischen Staatschef Moon Jae In am Sonntag. - Keystone

Tatsächlich ist die US-Diplomatie in Sachen Nordkorea schon seit Wochen hochaktiv. Gleich mehrmals in wenigen Wochen traf sich Trump mit Japans Ministerpräsident Shinzo Abe, um über Nordkorea zu reden.

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